Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Ich rufe den Antrag auf
Drucksache V-32 von Frau Schlang auf. Es geht um den Abbau
hierarchischer Strukturen im Krankenhaus. Der Vorstand der Bundesärztekammer
soll jährliche krankenhausbezogene Berichte über den Stand des Abbaus
hierarchischer Strukturen im Krankenhaus erstellen. Gibt es hierzu eine
Gegenrede? - Bitte, Herr Henke.
Henke, Vorstand der Bundesärztekammer:
Herr
Präsident! Verehrte Damen! Meine Herren! Das Anliegen ist berechtigt.
Gleichwohl glaube ich, dass wir das Anliegen nur voranbringen, wenn wir uns vor
Ort in den einzelnen Krankenhäusern darum kümmern.
(Beifall)
Wir bringen das Anliegen nicht dadurch voran, dass wir uns
selbst mit einer zusätzlichen bürokratischen Pflicht belasten. Wir haben hier
ja bereits über die Finanzen der Bundesärztekammer gesprochen. Wenn wir den
Apparat der Bundesärztekammer mit zusätzlichen Pflichten gewissermaßen
blockieren, ohne evaluiert zu haben, ob die Erfüllung dieser Pflichten
tatsächlich der Erreichung des Ziels dient, dann ist das kein besonders
hilfreicher Schritt. Ich glaube, man muss sich für die Zielsetzung dieses
Antrags einsetzen, aber das muss man dezentral machen, vor Ort. Das kann nicht
dadurch geschehen, dass man noch mehr Papier produziert.
Herzlichen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön.
(Zuruf:
Nichtbefassung!)
Das Wort hat jetzt Frau Schlang.
Schlang, Hessen:
Ich möchte kurz noch etwas zur
Intention des Antrags sagen. Wir sehen, wie viele Anträge heute hier angenommen
werden. Ich denke, dass es an den Stellen, wohin es gelangen soll, untergeht.
Ich finde es ein bisschen schade, wenn gute Dinge verabschiedet und auch
veröffentlicht werden, aber an den richtigen Stellen nicht ankommen. Wenn man
nachhakte, was denn getan wurde, würden die infrage kommenden Stellen stärker
in die Pflicht genommen.
Es geht nicht darum, der Bundesärztekammer den schwarzen
Peter zuzuschieben, sondern die Verantwortung weiterzugeben und zu sagen: Wir
haben das beschlossen, wir stehen dazu, kümmert euch darum. Anderenfalls
besteht die Gefahr, dass sich die Anträge alle wunderbar lesen, aber
letztendlich nicht in die Tat umgesetzt werden. Das will mein Antrag
verhindern.
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank. Es gibt den
Antrag, sich damit abstimmungsmäßig nicht zu befassen. Das ist der
weitestgehende Antrag. Wer möchte diesem Antrag zustimmen? - Wer ist dagegen? -
Das sind weniger. Wer enthält sich? - Damit ist Nichtbefassung beschlossen.
Das bedeutet nicht, dass uns der Inhalt des Antrags nicht irgendwie
beschäftigt, wenn auch nicht in dieser Form hier.
Wir kommen jetzt zur Thematik ambulante Versorgung. Dazu
gibt es die Anträge 21 und 54. Zum Antrag 21 möchte Herr Schirmer etwas sagen.
Bitte schön.
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