TOP V : Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

4. Tag: Freitag, 23. Mai 2003 Nachmittagssitzung

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Ich rufe den Antrag auf Drucksache V-32 von Frau Schlang auf. Es geht um den Abbau hierarchischer Strukturen im Krankenhaus. Der Vorstand der Bundesärztekammer soll jährliche krankenhausbezogene Berichte über den Stand des Abbaus hierarchischer Strukturen im Krankenhaus erstellen. Gibt es hierzu eine Gegenrede? - Bitte, Herr Henke.

Henke, Vorstand der Bundesärztekammer:

Herr Präsident! Verehrte Damen! Meine Herren! Das Anliegen ist berechtigt. Gleichwohl glaube ich, dass wir das Anliegen nur voranbringen, wenn wir uns vor Ort in den einzelnen Krankenhäusern darum kümmern.

(Beifall)

Wir bringen das Anliegen nicht dadurch voran, dass wir uns selbst mit einer zusätzlichen bürokratischen Pflicht belasten. Wir haben hier ja bereits über die Finanzen der Bundesärztekammer gesprochen. Wenn wir den Apparat der Bundesärztekammer mit zusätzlichen Pflichten gewissermaßen blockieren, ohne evaluiert zu haben, ob die Erfüllung dieser Pflichten tatsächlich der Erreichung des Ziels dient, dann ist das kein besonders hilfreicher Schritt. Ich glaube, man muss sich für die Zielsetzung dieses Antrags einsetzen, aber das muss man dezentral machen, vor Ort. Das kann nicht dadurch geschehen, dass man noch mehr Papier produziert.

Herzlichen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Danke schön.

(Zuruf: Nichtbefassung!)

Das Wort hat jetzt Frau Schlang.

Schlang, Hessen:

Ich möchte kurz noch etwas zur Intention des Antrags sagen. Wir sehen, wie viele Anträge heute hier angenommen werden. Ich denke, dass es an den Stellen, wohin es gelangen soll, untergeht. Ich finde es ein bisschen schade, wenn gute Dinge verabschiedet und auch veröffentlicht werden, aber an den richtigen Stellen nicht ankommen. Wenn man nachhakte, was denn getan wurde, würden die infrage kommenden Stellen stärker in die Pflicht genommen.

Es geht nicht darum, der Bundesärztekammer den schwarzen Peter zuzuschieben, sondern die Verantwortung weiterzugeben und zu sagen: Wir haben das beschlossen, wir stehen dazu, kümmert euch darum. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass sich die Anträge alle wunderbar lesen, aber letztendlich nicht in die Tat umgesetzt werden. Das will mein Antrag verhindern.

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank. Es gibt den Antrag, sich damit abstimmungsmäßig nicht zu befassen. Das ist der weitestgehende Antrag. Wer möchte diesem Antrag zustimmen? - Wer ist dagegen? - Das sind weniger. Wer enthält sich? - Damit ist Nichtbefassung beschlossen. Das bedeutet nicht, dass uns der Inhalt des Antrags nicht irgendwie beschäftigt, wenn auch nicht in dieser Form hier.

Wir kommen jetzt zur Thematik ambulante Versorgung. Dazu gibt es die Anträge 21 und 54. Zum Antrag 21 möchte Herr Schirmer etwas sagen. Bitte schön.

© 2003, Bundesärztekammer.