Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Wir kommen jetzt zum Antrag
V-63 von Frau Müller-Mette aus Schleswig-Holstein. Sie möchte die
Landesärztekammerpräsidenten auf dem Deutschen Ärztetag in die Reihen der
Delegierten entlassen. Damit soll die Zahl der auf der Bühne Sitzenden
verkleinert werden. Dagegen möchte Herr Dr. Gadomski, der Präsident der
Landesärztekammer des Saarlandes, sprechen. Bitte schön.
Dr. Gadomski, Vorstand der Bundesärztekammer:
Herr
Präsident! Meine Damen und Herren! Der Antrag ist sicher gut gemeint,
freundlich gemeint; ich weiß das. Trotzdem möchte ich Sie bitten, dem Antrag
nicht zuzustimmen. Die Bundesärztekammer ist eine Arbeitsgemeinschaft der
Landesärztekammern. Insofern repräsentieren die Damen und Herren, die hier oben
in der ersten Reihe sitzen, ihre Landesärztekammer und stehen mit ihrer
Anwesenheit hinter den Anträgen des Vorstands. Das demonstrieren sie allein
schon durch ihre Anwesenheit.
(Beifall)
Außerdem wollen diese Damen und Herren als Stütze des
Präsidenten dienen, der unsere Meinung vertritt, die vorher durch die
Diskussion im Vorstand gebildet wurde. Insofern ebenfalls: Unterstützung des
Präsidenten.
Ich finde es auch praktikabler, wenn wir hier oben sitzen,
weil die Kommunikation zwischen der Geschäftsführung, dem Präsidenten und
seinen Mitarbeitern dadurch gewährleistet ist. Säßen wir im Plenum, gebe es
durch das Hin- und Herrennen eine noch größere Unruhe. So funktioniert die
Kommunikation reibungslos und die Reaktion kann schneller erfolgen.
Im Übrigen sind die meisten von uns nicht an den
Abstimmungen beteiligt. Insofern wären sie meiner Meinung nach als nicht
Abstimmende im Plenum sogar fehl am Platze.
Ich bitte Sie also, dem Antrag nicht zuzustimmen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr
Gadomski. Frau Müller-Mette darf ihren Antrag begründen. Bitte schön.
Müller-Mette, Schleswig-Holstein:
Ich möchte an
dieser Stelle einmal sagen: Liberté, Egalité, Fraternité. Sie kennen diese
Schlagworte der Französischen Revolution 1789. Ich will Sie hier nicht zur
Revolution aufrufen, sondern ich möchte lediglich die honorigen Herrschaften in
der ersten Reihe von Dr. Bartmann - links - bis Dr. Wolter - rechts - von der
Verpflichtung befreien, auf der Bühne sitzen zu müssen. Sie könnten sich dann
auch noch anderen Tätigkeiten zuwenden. Dann könnten der Herr Präsident, die
Frau Vizepräsidentin und der Herr Vizepräsident noch näher an die Basis
heranrücken.
Danke schön.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön. Der Gürzenich
ist nicht so groß, dass wir eine lockere Bestuhlung vornehmen konnten. Wir
mussten das relativ eng halten. Aber ansonsten ist das ein wunderschöner Raum.
Sonst sieht es ja immer etwas anderes aus.
Jetzt stellt sich die grundsätzliche Frage, ob man die
Präsidentinnen und Präsidenten der Landesärztekammern, die mit hier oben auf
dem Podium sitzen, in die Reihen der Delegierten setzt.
(Zuruf)
- Es wird Vorstandsüberweisung beantragt?
(Heiterkeit)
- Das ist doch wohl nicht ernst gemeint. Wollen Sie uns
alle hier oben sehen oder nicht? Aber ich frage: Wer möchte das an den Vorstand
überweisen, damit wir uns darüber noch einmal Gedanken machen? - Wer möchte das
nicht? - Das ist die Mehrheit. Ich frage also: Wer möchte dem Antrag zustimmen?
- Wer möchte den Antrag ablehnen? - Das ist die Mehrheit. Der Antrag ist abgelehnt.
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