TOP I : Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik

Tag 1: Dienstag, 18. Mai 2004

Dr. Beck, Thüringen:

Sehr geehrter Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Liebe Gäste! Permanent wird uns Ärzten Missbrauch vorgeworfen. Man versucht, die Vertrauensbasis, die zwischen Arzt und Patient existiert, zu unterlaufen. Selbst bei der Eröffnungsveranstaltung zum Deutschen Ärztetag wird vor dem Hintergrund der Rationierung versucht, Misstrauen gegen uns Ärzte zu schüren. Heute Morgen hörte ich in einem regionalen Radiosender, dass Herr Lauterbach zitiert wurde. Er hat erklärt: Die Ärzte sind die Gewinner der Gesundheitsreform. Er hat erklärt, in das System der Krankenversicherung werde nicht mehr Geld gegeben, aber jeder Versicherte müsse pro Quartal 154 Euro bezahlen, die ausschließlich den Ärzten zugute kämen. Die Einnahmen der Ärzte seien sehr aufgewertet worden. Wir sind eben die Millionäre!

Ich bitte energisch darum, weiterhin gegen diese Misstrauenskultur vorzugehen. Ich unterstütze den Antrag 2 des Vorstands der Bundesärztekammer.

(Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank, Frau Kollegin Beck. – Zu Herrn Michaelis darf ich sagen: Im Antrag I-1 des Vorstands finden Sie unter der Überschrift „Folgen einer verfehlten Gesundheitspolitik“ den Satz:

Die Praxisgebühr, die Chronikerregelung und die Zuzahlungen bei Arznei- und Hilfsmitteln kommen für die einkommensschwächsten Patientinnen und Patienten einer Zugangssperre zum Gesundheitswesen gleich.

Ich glaube, da haben wir das Mark getroffen, um das es bei dieser Zuzahlung geht.

Die nächste Wortmeldung kommt von Herrn Bicker aus Nordrhein.

© 2004, Bundesärztekammer.