Dr. Mayer, Bayern:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Montgomery, ich danke
Ihnen sehr. Ich hoffe, Ihre Forderung, ein bisschen Pfeffer in die
Diskussion zu bringen, wird auf fruchtbaren Boden fallen. In der „Süddeutschen
Zeitung“ von heute hat einer der Scharfmacher in der Medienlandschaft,
Herr Andreas Hoffmann, Wirtschaftsjournalist, Herrn Professor Hoppe
zitiert und erklärt, dieser habe von einer „Reichseinheitsmedizin“
gesprochen. Er hat sehr moniert, dass an die Nazivergangenheit erinnert
worden sei.
Ich glaube, Herr Professor Hoppe braucht nichts
zurückzunehmen. Wir sind froh, wenn er eine Sprache benutzt, die die
Menschen aufrüttelt, die ihnen deutlich macht, welche Gefahr die rot-grüne
Gesundheitspolitik für sie bedeutet.
Während meines Urlaubs habe ich die Biografie über
Speer von Joachim Fest gelesen. Dieser problematische Charakter hat
in Rechtfertigungsversuchen immer wieder seine Haltung zu erläutern
versucht. Er hat immerhin eine Warnung ausgesprochen, insbesondere
auch an die Länder mit demokratischer Tradition, dass nicht den Managern
der Technologie und der Ökonomie das Feld überlassen werden dürfe.
Genau das werfe ich der Politik und den Presseorganen vor, dass sie
den Patienten keinen klaren Wein einschenken. In der Demokratie ist
die Pressefreiheit eine Conditio sine qua non. Das bedeutet aber auch
die Verpflichtung, nicht den Spuren und den Losungen einer fehlgeleiteten
Politik zu folgen, sondern deutlich auszusprechen, was der Bevölkerung
droht.
Letzten Endes handelt es sich ja um einen Machtkampf,
wo die Menschen heute noch Zuflucht finden können. Der Arztberuf,
der in der jahrhunderte- und jahrtausendelangen Tradition steht, für
den Menschen da zu sein, ist für die Politik eine potenzielle Gefahr
und ein Machtfaktor, den sie gern beseitigen möchte. Deswegen sollten
wir uns dem widersetzen.
Vielen Dank.
(Vereinzelt
Beifall) |