Dr. König, Hessen:
Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Wir in Hessen
haben eigene Statistiken erhoben, um uns auf die Disease-Management-Programme
vorzubereiten. Hier geht es um die brusterhaltende Therapie als Qualitätskriterium.
Dies ist eines der Kriterien, die man nehmen kann. Ob es wirklich ein
entscheidendes Kriterium ist, weiß ich nicht. Man kann das nicht immer
nur von der Krankheit her beeinflussen, sondern auch vonseiten der Patientin,
die das wünscht. Das bedeutet auch eine Einschränkung hinsichtlich der
Frage, was ein Qualitätskriterium ist. Die
Grenze liegt bei 100 Fällen pro Krankenhaus. Bei diesen 100 Fällen
sind alle über dem Cutdown von 55. Das ist eine Grenze, die einfach festgelegt
wurde. Die Hälfte der kleinen Häuser, die jetzt hinsichtlich des DMP
ausgeschlossen werden, werden darüber liegen. Das sind die aktuellen
Daten aus Hessen.
Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir
diese kleinen Krankenhäuser retten und nicht entsprechend dem Wunsch
der Krankenkassen zum Abschuss frei geben. Wir haben Gott sei Dank
in unserem DMP in Hessen ein Krankenhaus, nämlich Marburg, das einen
Parallelvertrag hat, der auch noch staatlich gefördert wird, wonach
die kleineren Krankenhäuser, die darunter fallen, mit eingeschlossen
sind, indem sie garantieren, die Qualität zu bringen, die die großen
Häuser aufweisen.
Dieses Verbundsystem sollte nicht auf Hessen beschränkt
bleiben, sondern bundesweit gelten. Es geht auch um die Weiterbildung
unserer Kollegen. Wir werden in Zukunft keine Weiterbildungsstätten
mehr haben. Das gilt auch für die Geburtshilfe: Wenn der Cutdown
bei 500 Geburten liegt, wer soll dann bei den zurückgehenden Geburtenzahlen
Weiterbildungsklinik sein? Wer soll Weiterbildungsassistenten haben?
Von den Belegärzten möchte ich überhaupt nicht
reden, denn die sind gar nicht mehr vorgesehen. Die kleineren Krankenhäuser
können genauso qualitativ hochwertig arbeiten. Das muss nur erfasst
und dargestellt werden. Ich glaube, das ist der richtige Weg.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr König. – Als nächster Redner bitte Herr Professor
Haupt aus Sachsen. |