Dr. Jaeger, Schleswig-Holstein:
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte Bezug nehmen
auf das Referat von Herrn Henke. Herr Henke, Sie haben so schön plakativ
gezeigt: Jeder kann alles, jeder will alles, jeder macht alles. Genau
das trifft zu – allerdings nicht auf unseren Berufsstand, sondern auf
den derzeitigen Zustand unserer politischen Kultur.
(Beifall)
Das sollten wir entsprechend verbreiten. Ich kann
mich nicht erinnern, dass jemals ein Lehrer Chefarzt einer chirurgischen
Abteilung wurde oder ein Jurist Geburtshelfer oder ein Kaufmann eine
Oberarztposition angestrebt hat. In der Politik, bei Ministerposten,
ist es gang und gäbe, dass man alles kann und alles macht. Auch das
hat ein wenig zur derzeitigen politischen Misere beigetragen.
Herr Henke, ich bitte Sie, uns Ihren brillanten
Vortrag zur Verfügung zu stellen, damit wir ihn in der Diskussion
im Krankenhaus, im Kreise der niedergelassenen Kollegen, bei der Kammer
und bei Diskussionen mit Fachpolitikern und mit Journalisten zur Verfügung
haben. Wir müssen in unserem jeweiligen Kreis Aufklärungsarbeit betreiben.
Dazu benötigen wir Ihre Argumente. Ich fand Ihre Argumente so blendend,
dass ich meine, wir sollten sie unbedingt zur Verfügung haben und
in Kopie unseren Kollegen zur Verfügung stellen.
Nochmals vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Herr Jaeger. Ein höheres Lob gibt es nicht. – Als nächster
Redner bitte Herr Kollege Dehnst aus Westfalen-Lippe. |