Dr. Windhorst, Westfalen-Lippe:
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mein Vorredner hat es so formuliert,
wie ich es nicht haben möchte. Vergessen Sie bitte die letzten Sätze.
Dieser Deutsche Ärztetag in Bremen, in dieser wirklich guten Umgebung,
muss in die Geschichte eingehen. Wir müssen diesem Konzept der Änderungen
der Berufsordnung zustimmen, und zwar komplett – nicht weil wir komplett
verrückt sind, sondern weil wir eine Richtlinie für alle Ärzte brauchen,
für die angestellten Ärzte, für die freiberuflichen Ärzte.
(Beifall)
Wir müssen ganz klar sagen, dass § 19 Abs. 2 ein
unbequemer und für viele Kolleginnen und Kollegen ein Paragraph ist,
der Ängste hervorruft. Es gibt in der Zukunft Ärzte, die wollen einfach
nur ihren Beruf ausüben, vielleicht in Teilzeit. Sie wollen kein unternehmerisches
Risiko tragen. Hier soll ja die Option eröffnet werden, einen Vertrag
zu schließen, um in diesen Bereichen so zu arbeiten, wie man will,
ohne jegliches Risiko, nur gegen Entgelt. Das sollten wir nicht unterbinden.
Wir müssen lernen, dass wir mit diesen Veränderungen
in der deutschen Ärzteschaft, dass wir mit der Liberalisierung erst
am Anfang stehen. Herr Flenker hat darauf hingewiesen, dass wir das
Berufsrecht im Sinne des SGB V ändern müssen, auch die Zulassungsverordnung.
Aber auch das sollte Ihnen keine Angst einflößen. Bei einer schlechten
politischen Wetterlage, bei schlechten Voraussetzungen für die Ärzte
wollen wir möglichst viel Freiheit haben, um dem entgegenzuwirken
und um die Patientenversorgung vor Ort nach einer akzeptierten Berufsordnung
geordnet durchzuführen.
Ich bitte Sie ganz herzlich: Lassen Sie diesen
Ärztetag in die Geschichte eingehen! Werkeln Sie nicht herum, verschlimmbessern
Sie nichts. Die Juristen haben sehr viel Mühe darauf verwandt, den
Weg begehbar zu machen. Wir sollten mit diesen neuen Bestimmungen
ans Werk gehen und dies als Beginn einer neuen Zeit betrachten.
Danke schön.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Herr Windhorst. – Jetzt bitte Herr Kollege Reusch, Präsident
der Ärztekammer Hamburg. |