Dr. Lipp, Sachsen:
Meine Damen und Herren! Ängstlichkeit war schon immer ein schlechter
Berater. Hier liegt eine (Muster-)Berufsordnung vor, die sich auf die
neue Gesetzeslage wesentlich besser einstellt als frühere Regelungen.
Es ist einfach falsch, was die junge Kollegin vorher gesagt hat, dass
sie keine Chance mehr hat, sich niederzulassen. Wenn Sie solche Bedenken
haben, dann kommen Sie doch nach Brandenburg, nach Mecklenburg-Vorpommern,
nach Sachsen! Dort werden Ihnen Häuser und Praxen nachgeschmissen.
(Beifall)
Entschuldigen Sie, aber das ist Blödsinn. Das ist
eine weitere Spielart für diejenigen, die nicht das Wagnis eingehen
wollen, sich niederzulassen. Aber es stimmt einfach nicht, dass den
jungen Leuten die Zukunft verbaut wird. Ganz im Gegenteil: Wir haben
endlich die Chance, uns auf die jetzigen Bedingungen besser einzustellen.
Kommen Sie doch einmal in die Lausitz oder nach
Brandenburg; dort verwaisen ganze Landstriche. Dort haben wir Not
in der Patientenversorgung. Die Ärzte saufen ab und können die Patienten
nicht mehr versorgen.
Die vorgelegte (Muster-)Berufsordnung ist eine
Chance, Facetten in die Entwicklung zu bringen, die bewirken, dass
solche Lücken weiter geschlossen werden können. Ich kann mir nicht
vorstellen, dass man bei ein bisschen berufspolitischer Sensibilität
so etwas ablehnt.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Danke sehr. – Jetzt bitte Herr Kollege Clever aus Baden-Württemberg.
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