Dr. Pausinger, Bayern:
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Als seit vielen
Jahren in einer ländlichen Struktur in Bayern niedergelassener Arzt
sehe ich in der neuen Berufsordnung eine erhebliche Chance, vor allen
Dingen für unsere jungen Kolleginnen und Kollegen, denn sie haben die
Möglichkeit, Fuß zu fassen, obwohl es eventuell in gesperrten Bereichen
sonst nicht möglich wäre.
Außerdem wird in der Diskussion Folgendes miteinander
verwechselt. Wir haben hier eine Berufsordnung zu verabschieden, die
anschließend Kammersache ist. Die Niederlassungsregelungen fallen
in die Zuständigkeit der regionalen KVen. Hier gibt es durchaus Möglichkeiten,
etwas zu tun. Sie eröffnen den jungen Kolleginnen und Kollegen Möglichkeiten,
die sonst in gesperrten Gebieten keinen Fuß fassen könnten. Sie geben
ihnen die Chance, sich dort zu etablieren. Sie haben auch die Chance,
nach einiger Zeit hinauszugehen, wenn gesperrte Gebiete frei werden.
Ich bitte Sie, die beiden Bereiche nicht zu vermischen.
Werfen Sie den jungen Kollegen nichts zwischen die Beine, verabschieden
Sie diese Berufsordnung unverändert. Wenn sich irgendwelche Fehler
einschleichen, kann man nachregulieren. Wir sollten uns jetzt nicht
schon wieder selbst herunterbremsen.
Ich habe eben wieder den Vorwurf gehört: Ihr Alten
sitzt fest im Sattel und entscheidet über die Zukunft der Jungen.
– Wir denken über die Zukunft der Jungen nach. Das ist auch unsere
Aufgabe. Genau aus diesem Grunde spreche ich für die Annahme dieser
Berufsordnung.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank. Es gibt ja auch Damen und Herren Delegierte, die haben
Kinder, die Ärzte werden wollen oder es schon sind. Ich glaube, das
muss man unterstützen. – Jetzt bitte Herr Windhorst aus Westfalen-Lippe.
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