TOP IV: (Muster-)Weiterbildungsordnung

Tag 3: Donnerstag, 20. Mai 2004 Vormittagssitzung

Dr. Josten, Nordrhein:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte mich zu dem eben erwähnten Antrag melden, der Zusatzbezeichnungen betrifft. Eine Vorgehensweise, die primär auf die Facharztanerkennung abzielt, schafft zumeist Flaschenhälse oder Nadelöhre. Dadurch erfolgt eine Entwertung der Approbation. Der Mensch beginnt nicht beim Facharzt bzw. der Fachärztin. Es gibt durchaus eine große Zahl von Kolleginnen und Kollegen, die vergleichbare Qualifikationen erworben haben. Ich denke beispielsweise an eine Mutter bzw. einen Vater, die bzw. der über Jahre eine Teilzeitstelle ausgefüllt hat und dort regelmäßig, auch durch Zeugnisse belegt, gut gearbeitet hat. Ich sehe in diesem Zusammenhang einen ehemaligen Oberstarzt der Bundeswehr vor mir, der zehn Jahre in der Administration tätig war und dann gebeten wurde, doch wieder eine orthopädische Abteilung zu übernehmen. Er hat gesagt: Ich bin in der Administration, ich habe in den letzten zehn Jahren keine Operation mehr durchgeführt, ich kann die neuesten Techniken nicht, das ist auch nicht durch kurze Kurse zu ersetzen, deshalb bitte ich darum, diese Aufgabe nicht übernehmen zu müssen.

Ich denke, eine gleichartige Situation gibt es in anderen Bereichen auch.

Ich danke Ihnen.

(Vereinzelt Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Danke schön, Herr Josten. – Jetzt Herr Thierse.

© 2004, Bundesärztekammer.