Dr. von Zastrow,
Niedersachsen:
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Die Ausführungen
von Frau Auerswald zur Entbürokratisierung beim Medizinischen Dienst
der Krankenkassen sind insofern problematisch, als man kein Interesse
hat, den Aufwand zu erhöhen. Die Dokumentationsbögen sind völlig ohne
Mitwirkung von Gutachtern entstanden.
Wie kommen die Bögen zustande? In der BQS sind
die Bundesärztekammer, die Fachgesellschaften und die Krankenhausgesellschaft
vertreten. Ich kann für mein Fach konkret sagen: Die Vertreter der
Krankenkassen wollten den Bogen kürzer gestalten, wollten Dinge herausstreichen,
bei denen der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ergebnis steht. Das
wurde aber von den Vertretern der Fachgesellschaften und der Bundesärztekammer
verhindert.
Man muss sich also an die eigene Nase fassen und
fragen: Wer vertritt dort denn die Ärzte? Das sind Kollegen kurz vor
oder nach der Rente, nicht unbedingt diejenigen Kollegen, die konkret
die Arbeit tun.
Die Dokumentation für den Medizinischen Dienst
kann zum Teil sehr kurz sein, sie muss halt nur plausibel sein. Das
ist oft das Problem. Der Aufwand muss nicht unbedingt hoch sein.
Aber diese pauschale Verunglimpfung der Gutachter
lässt bei den Gutachtern die Frage aufkommen: Vertritt die Ärztekammer
nicht auch diese Ärzte? Oder ist das von ihr nicht beabsichtigt?
(Vereinzelt
Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank. – Der nächste Redner ist Herr Kollege Bodendieck
aus Sachsen. Bitte. |