TOP VI: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

Tag 3: Donnerstag, 20. Mai 2004 Nachmittagssitzung

Ruebsam-Simon, Baden-Württemberg:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich glaube, das Klagen nützt uns nicht sehr viel. Ich habe vor circa zwei Jahren in Nordbaden bei circa 900 Ärzten erfragt, wie viel Zeit pro Tag für die Bürokratie aufgewendet werden muss. Wir haben ja überhaupt keine Daten, wie viel Zeit wir für die Bürokratie opfern müssen. Das Ergebnis lautete: etwa 30 Prozent. Das passt gut zu den Daten, die wir hier gehört haben.

Daraufhin habe ich die KBV angeschrieben mit der Bitte, mir entsprechende Daten zu liefern. Man höre und staune: Es gab keine entsprechenden Daten. Der nächste Schritt war, dass ich die KV Nordbaden, deren Mitglied ich bin, gebeten habe, entsprechende Daten zu liefern. Auch dort waren keine Daten vorhanden. Es wurde keine Einigkeit über die Verantwortlichkeit hinsichtlich der KBV und der KV Nordbaden erzielt. Wir haben keine Daten erhalten.

Der nächste Schritt war, dass ich Herrn Professor Beske gefragt habe: Was halten Sie davon? Er antwortete: Das ist ein eminent wichtiges Thema, wir brauchen Daten, um überhaupt argumentieren zu können. Er erklärte sich sofort bereit, diese Studie durchzuführen.

Ohne solche Daten können wir keine Forderungen stellen. Für den stationären Bereich müssen Geldforderungen gestellt werden, im niedergelassenen Bereich muss die Forderung gestellt werden, dass man ausbudgetiert und mit den Krankenkassen verhandeln kann.

Meine Empfehlung lautet, nicht über die Bürokratie zu klagen, sondern eine Studie von KBV und Bundesärztekammer anzuregen, um Daten zu gewinnen und mit diesen Daten in Verhandlungen einzutreten, damit schließlich ein finanzieller Ausgleich möglich ist.

Danke schön.

(Vereinzelt Beifall)

 

Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Danke schön, Herr Ruebsam-Simon. – Als nächster Redner bitte Herr Kollege Zimmeck aus Hessen.
© 2004, Bundesärztekammer.