Prof. Dr. Braun,
Berlin:
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr verehrte Frau Auerswald! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte dem Antrag VI-3 a widersprechen,
bereits jetzt das Fachgebiet Allgemeinmedizin an den Universitäten
umzubenennen. Der Geburtsvorgang dieses Schwesterfaches ist schwierig.
Gerade gestern haben wir die Nichtbefassung mit diesem Thema beschlossen,
um nicht die Vielzahl der Probleme, die es immer noch gibt, auf den
Tisch zu legen. Die Etablierung dieses neuen Hausarztes und die Entwicklung
seiner Identität in den Köpfen der Allgemeinärzte und der hausärztlichen
Internisten ist ein Prozess.
Mit der Novellierung der Approbationsordnung haben
wir, wie Sie eben von Herrn Professor von Jagow
gehört haben, an den Universitäten ganz aktuell und zeitnah eine Fülle
von Aufgaben, mit denen wir uns auseinander setzen. Wesentliche Inhalte,
die schwerpunktmäßig genannt wurden, beispielsweise die Herstellung
von mehr Praxisbezug und die Beschäftigung mit den häufigen Krankheitsbildern,
sind gerade durch die Allgemeinmedizin zu leisten.
Wir bereiten derzeit innovative Prüfungsformen
vor und beschreiben die Anforderungen der Lehrpraxis, die Studenten
aufnimmt. Die Vereinigung von Lehrbeauftragten, die regelmäßig zusammenkommt,
arbeitet diesbezüglich schon seit Jahren. Sowohl Herr Professor Hoppe
als auch Herr Professor von Jagow waren
mehrmals anwesend und konnten es überprüfen. Hausärztliche Internisten,
die per Dekret diesen Titel erhalten, haben den Entwicklungsprozess
noch nicht mitgemacht.
Es ist nichts dagegen zu sagen, dass das in Zukunft
so sein kann, aber ich möchte Sie jetzt sehr herzlich bitten, dem
Entschließungsantrag der Bundesärztekammer zu folgen und dem Zusatzantrag
zu widersprechen.
Vielen Dank.
(Vereinzelt
Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Frau Professor Braun. – Jetzt hat Herr Kollege Fabian das
Wort. Bitte schön. |