TOP VI: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

Tag 4: Freitag, 21. Mai 2004 Vormittagssitzung

Dr. Schwarzkopf-Steinhauser, Bayern:

Mir ist klar, dass diese pauschale Ablehnung der Zuzahlungen hier auf Widerspruch stößt, weil mehrere Ärztetage Zuzahlungen gefordert haben. Ich verstehe nur nicht, dass wir ununterbrochen an Symptomen kurieren. Das große Problem dieses Ärztetages besteht in Folgendem: Hinsichtlich der Frage der Finanzierung des Gesundheitswesens hat er sich verweigert. Zu Tagesordnungspunkt I gab es zwei Anträge, die zur solidarischen Finanzierung widersprüchliche Aussagen enthalten. Der Ärztetag hat entschieden: Wir sind nicht in der Lage und fühlen uns auch nicht dazu berufen, dazu etwas zu sagen.

Ich denke, die Finanzierung des Gesundheitswesens darf nicht über die Krankheit erfolgen, sondern das Gesundheitswesen muss solidarisch von allen finanziert werden. Das ist der wesentliche Punkt. In der Presse ist vorwiegend über die Praxisgebühr diskutiert worden, vonseiten der Ärzteschaft insbesondere, weil das Einziehen der Praxisgebühr Aufwand erfordert und der Zugang der Patienten zum Gesundheitswesen beeinflusst wird. Aber das ist der geringste Teil. Die Zuzahlung zu den Medikamenten oder die 28 Tage im Krankenhaus stellen ganz andere Brocken dar.

Ich bin der Meinung, dass man das Finanzierungsproblem anders als über Zuzahlungen lösen muss. Ich bitte um Zustimmung zu diesem Antrag.

Vielen Dank.

(Vereinzelt Beifall)

© 2004, Bundesärztekammer.