Dr. Schwarzkopf-Steinhauser,
Bayern:
Mir ist klar, dass diese pauschale Ablehnung der Zuzahlungen hier
auf Widerspruch stößt, weil mehrere Ärztetage Zuzahlungen gefordert
haben. Ich verstehe nur nicht, dass wir ununterbrochen an Symptomen
kurieren. Das große Problem dieses Ärztetages besteht in Folgendem:
Hinsichtlich der Frage der Finanzierung des Gesundheitswesens hat
er sich verweigert. Zu Tagesordnungspunkt I gab es zwei Anträge, die
zur solidarischen Finanzierung widersprüchliche Aussagen enthalten.
Der Ärztetag hat entschieden: Wir sind nicht in der Lage und fühlen
uns auch nicht dazu berufen, dazu etwas zu sagen.
Ich denke, die Finanzierung des Gesundheitswesens
darf nicht über die Krankheit erfolgen, sondern das Gesundheitswesen
muss solidarisch von allen finanziert werden. Das ist der wesentliche
Punkt. In der Presse ist vorwiegend über die Praxisgebühr diskutiert
worden, vonseiten der Ärzteschaft insbesondere, weil das Einziehen
der Praxisgebühr Aufwand erfordert und der Zugang der Patienten zum
Gesundheitswesen beeinflusst wird. Aber das ist der geringste Teil.
Die Zuzahlung zu den Medikamenten oder die 28 Tage im Krankenhaus
stellen ganz andere Brocken dar.
Ich bin der Meinung, dass man das Finanzierungsproblem
anders als über Zuzahlungen lösen muss. Ich bitte um Zustimmung zu
diesem Antrag.
Vielen Dank.
(Vereinzelt
Beifall) |