Prof. Dr. Fuchs,
Referent:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Jahresabschluss des Geschäftsjahres
2002/2003 ist Ihnen mit der Tagesordnung zugegangen. Ihnen liegt ferner
der vollständige Prüfbericht des Revisionsverbandes ärztlicher Organisationen
e. V. vor.
Erfreulicherweise schließt die Jahresrechnung mit
nicht verbrauchten Mitteln in Höhe von 444 078,14 Euro ab. Der
Großteil der Etatpositionen konnte entsprechend dem Haushaltsvoranschlag
eingehalten werden. Ich kann mich hier auf Hinweise zu einigen Etatpositionen
beschränken.
Die Position Löhne und Gehälter wurde unterschritten.
Der bevorstehende Umzug der Geschäftsstelle nach Berlin führte zu
einer erheblichen Personalfluktuation.
Die Sonstigen Personalaufwendungen wurden dagegen
überschritten, und zwar aus demselben Grund: Es sind erhebliche Insertionskosten
für Stellenausschreibungen und Kosten durch Auslagenersatz für Bewerber
angefallen.
Unter der Position Berufspolitische Aktivitäten
und bei einigen Sachkostenpositionen fallen die Aufwendungen für den
außerordentlichen Deutschen Ärztetag im Februar 2003 an. Sie haben
diese hoch politische Veranstaltung noch vor Augen, an der die Vorsitzenden
aller vier Bundestagsfraktionen teilgenommen haben. Ich denke, diese
Investition hat sich weiß Gott gelohnt.
Die Aufwendungen für Mitarbeiterfortbildung sind
ebenfalls wegen der aktuellen Personalsituation unterdurchschnittlich
ausgefallen.
Die Reisekostenpositionen konnten nicht eingehalten
werden. Es waren besonders in Berlin eine Vielzahl von Terminen von
Köln aus wahrzunehmen. Ich möchte auf die intensive Zusammenarbeit
mit den mitteleuropäischen Ärzteschaften hinweisen. Ich kann es auch
so ausdrücken: eine strategische Investition in die Zukunft für eine
politische Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Ärzten im sich erweiternden
Europa.
Unter den Sonstigen Aufwendungen sind die Aufwendungen
zusammengefasst, die im Zusammenhang mit dem Bau- und Umzugsprojekt
Berlin angefallen sind.
Meine Damen und Herren, Sie sehen, dass unser Handeln
einerseits von den Erfordernissen aus der aktuellen Gesundheitspolitik
bestimmt ist und andererseits von der unmittelbar bevorstehenden Verlegung
der Geschäftsstelle nach Berlin.
Ich möchte daher das Thema des Berichts über die
Jahresrechnung im engeren Sinne verlassen und Ihnen letztmalig über
den Baufortschritt in Berlin berichten. Anlässlich der Grundsteinlegung
zu diesem Bau sagte der Präsident der Bundesärztekammer, frei nach
Antoine de Saint-Exupéry:
Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man
kann den Grund für etwas Zukünftiges legen – denn Zukunft kann man
bauen.
Jetzt ist diese gebaute Zukunft in Berlin für uns
zum Greifen nah. Der Arbeitsbeginn der Bundesärztekammer wird in nur
wenigen Wochen nach Abschluss dieses Ärztetages am 5. Juli 2004 in
Berlin sein. Wie Sie sich vorstellen können, liegen turbulente Zeiten
hinter uns. Es war in der Tat ein Kraftakt, über die Entfernung von
600 Kilometern zwischen Köln und Berlin die Entstehung eines so modernen
Bürogebäudes zu begleiten – und dies, wie Sie mir sicher zustimmen
werden, in gesundheitspolitisch nicht gerade
ereignisarmen Jahren.
Auch eine erhebliche Fluktuation von Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern, die aus unterschiedlichen Gründen die Bundesärztekammer
nicht nach Berlin begleiten können oder begleiten wollen, haben wir
zu spüren bekommen und bekommen wir immer noch zu spüren. Manchmal
ist es auch schmerzhaft. Als Leiter der Geschäftsstelle der Bundesärztekammer
bin ich deshalb stolz, dass wir dies als Team der Bundesärztekammer
gemeinsam geschafft haben. Dafür möchte ich mich bei den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern, beim Betriebsrat, den Mitgliedern des Steuerungsausschusses,
beim Vorstand und allen Beteiligten ganz herzlich bedanken.
(Beifall)
Den von Ihnen vor vier Jahren auf dem 103. Deutschen
Ärztetag 2000 gesteckten finanziellen Rahmen
für die Landesärztekammern haben wir einhalten können. Dieser Rahmen
konnte auch durch die Gewinne des Deutschen Ärzte-Verlages letztendlich
um 4,1 Millionen Euro reduziert werden. Dies dient Ihrer Entlastung.
(Vereinzelt
Beifall)
Dies hatte keine Auswirkungen auf die Qualität
des Baus. Ganz im Gegenteil war es möglich, noch qualitative Verbesserungen
im Rahmen der änderbaren Leistungen zu erreichen.
Der neue Standort der Bundesärztekammer im Herzen
Berlins in unmittelbarer Nachbarschaft zum KPM-Gebäude
und zum S-Bahnhof Tiergarten wird über eine Bürofläche von circa 6 000
Quadratmetern verfügen. Wir gehen von 120 Arbeitsplätzen in Berlin
aus. Das Gebäude bietet mit einem modernen Kasino mit 120 Sitzplätzen,
dem eigenen Konferenzbereich und den Arbeitsräumen für Gremienmitglieder
der Bundesärztekammer alle Voraussetzungen, um gute Arbeit im Sinne
der Ärzteschaft leisten zu können.
Wer neugierig geworden ist, wie sich das neue Gebäude
der Bundesärztekammer präsentiert, findet erste Impressionen von unserer
zukünftigen Wirkungsstätte im Internet unter „www.bundesaerztekammer.de“.
Darüber hinaus bin ich sicher, dass der eine oder andere von Ihnen
spätestens im nächsten Jahr beim 108. Deutschen Ärztetag in Berlin
die Gelegenheit nutzen wird, sich die neue Wirkungsstätte der Bundesärztekammer
vor Ort anzusehen. Sie sind herzlich eingeladen.
Sie können sich vorstellen, dass ich in den vergangenen
Jahren häufig von Köln nach Berlin gereist bin, nicht nur wegen der
Baumaßnahme. Die Zahl der politischen Termine, die ich zum Teil ja
auch damit habe verbinden können, ist groß. Aufgrund dieser Erfahrung
kann ich nur feststellen, dass die Entscheidung des Deutschen Ärztetages,
den Sitz der Bundesärztekammer nach Berlin zu verlegen, mehr als richtig
war. Wir müssen auch mit der Geschäftsstelle in Berlin präsent sein.
Ich bin der festen Überzeugung, dass sich diese
Investition kurz- und langfristig auszahlen wird. Nun kann die Bundesärztekammer
am neuen Standort eine noch effektivere Interessenvertretung für die
deutsche Ärzteschaft leisten.
Weil Bilder bekanntlich mehr sagen als tausend
Worte, lade ich Sie jetzt zu einer kleinen fotografischen und musikalischen
Reise nach Berlin ein.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall) |