Anhang A
Beschlüsse und Entschließungen

TOP VI: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG VI - 45

Auf Antrag von Dr. Montgomery, Herrn Henke, Dr. Mitrenga, Dr. Wolter und Dr. Ungemach (Drucksache VI-45) fasst der 107. Deutsche Ärztetag folgende Entschließung:

Ärztinnen und Ärzte werden zunehmend mit nicht unmittelbar patientenbezogenen Aufgaben belastet. Schreibarbeiten aller Art, Statistiken, Bescheinigungen, Dokumentationen und Auswertungen nehmen einen Großteil der gesamten Arbeitszeit ein. Das Deutsche Krankenhausinstitut hat in einer Untersuchung festgestellt, dass etwa drei Stunden der täglichen Arbeitszeit (Chirurgie 2,42 Stunden, Innere Medizin 3,15 Stunden) mit Dokumentationsaufgaben ausgefüllt sind. Die Bürokratisierung im Gesundheitswesen - mit dem angeblichen Ziel einer besseren Qualitätskontrolle - ergibt sich aus gesetzlichen Bestimmungen und nimmt insbesondere bei der ärztlichen Tätigkeit immer größere Ausmaße an.

Der 107. Deutsche Ärztetag fordert die Politik auf, Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen Ärztinnen und Ärzte von unnötigem Dokumentations- und Verwaltungsaufwand entlastet werden. Das Ausmaß der Bürokratisierung ärztlicher Arbeit muss auf das Notwendige beschränkt werden. Ziel muss es sein, wieder ausreichend Zeit für die eigentliche Arbeit am Patienten zu haben.

Die Attraktivität des Arztberufes, der Wirkungsgrad ärztlicher Tätigkeit und die Qualität der Patientenversorgung werden durch die Vermeidung zusätzlicher und den Abbau zu weitgehender staatlicher Reglementierungen sowie durch angemessene Arbeits- und Vergütungsbedingungen im Krankenhaus verbessert.

In einer konzertierten Aktion von Politik, ärztlicher Selbstverwaltung und Krankenkassen muss deshalb die fatale Entwicklung der zunehmenden Bürokratisierung gestoppt werden.

Darüber hinaus fordert der 107. Deutsche Ärztetag die Krankenhausträger auf, durch die Integration von Medizinischen Dokumentationsassistenten (MDA) in den klinischen Alltag ärztliches Personal von administrativen Dokumentationsaufgaben zu entlasten.

© 2004, Bundesärztekammer.