Dr. Munte, Bayern: Sehr geehrtes Präsidium! Meine
lieben Kolleginnen und Kollegen! Liebe Gäste! Zunächst ein Wort zu den DMPs:
Wir Ärzte wollen chronisch kranke Patienten sicher adäquat und hinsichtlich der
Technik zeitgemäß behandeln. Das ist keine Frage. Aber die DMPs an den
Risikostrukturausgleich der Kassen zu koppeln, ist ein Fehler, den wir mit
allen Mitteln bekämpfen sollten. Herr Präsident Hoppe hat es bei der
Eröffnungsveranstaltung bereits angesprochen: Millionenbeträge fließen in die
Bürokratie und sind für die Patientenbehandlung nicht mehr verfügbar. Dieser
Ärztetag sollte den Appell an die Regierung richten, die DMPs vom
Risikostrukturausgleich abzukoppeln. Dieser Antrag ist nichts Neues, aber er
muss ständig wiederholt werden, damit deutlich wird, dass wir dieses
Bürokratieungetüm nicht weiter akzeptieren wollen, dass wir dadurch die
Patientenversorgung gefährdet sehen.
Ein Wort zur Prävention. Wir haben in Deutschland mittlerweile
6 Millionen Diabetiker. Die Hochrechnungen zeigen eindeutig: Im Jahre 2010
werden es 10 Millionen sein. Wenn man die Diabetiker adäquat nach den
Leitlinien behandeln möchte – das wollen wir –, wird man das gesamte Geld des
GKV-Systems für die Diabetiker ausgeben müssen. Wenn wir nicht die Prävention
fördern – 30 bis 40 Prozent der 13- bis 14-Jährigen sind übergewichtig –, haben
wir keine Chance, das Gesundheitssystem auch nur halbwegs finanzierbar zu
halten.
Die Kassenärztliche Vereinigung in Bayern hat auf der
Vertreterversammlung – man höre und staune – einstimmig beschlossen, für die
Prävention ein Programm für Ärzte und Psychotherapeuten aufzulegen, wonach
diese pro bono, also für Gottes Lohn, einmal im Jahr in die Kindergärten und
ähnliche Institutionen gehen, um den Kindern die Gefahren von falscher
Ernährung, Alkohol und Drogen nahe zu bringen. Mittlerweile haben sich über
5 000 Ärztinnen und Ärzte dafür gemeldet. Dieses Programm ist nicht
einfach zu erstellen, weil die meisten Programme erst mit dem Schulalter
beginnen. Ich denke, wir haben gute Chancen, weil sich sehr viele Experten
gemeldet haben. Ich appelliere an alle: Haben Sie Ideen und Gedanken, wie wir
dieses Programm hinsichtlich der Kinder im Vorschulalter gestalten können, dann
kommen Sie bitte zu uns, helfen Sie uns, machen Sie mit. Wir sind dankbar für
jede entsprechende Anregung.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Munte. Das Wort hat Herr Schwarzkopf-Steinhauser aus Bayern. Bitte
schön, Herr Kollege.
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