Dr. Montgomery, Hamburg: Herr Präsident! Meine
sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auch ich
möchte zum Antrag I-5 zu Ihnen sprechen. Ich möchte den Kolleginnen und
Kollegen aus Westfalen-Lippe sehr dafür danken, dass sie diesen Antrag
eingebracht haben. Zugleich will ich Ihnen aber erklären, warum wir als
Marburger Bund selber bisher keinen Antrag eingebracht haben. Ich freue mich
besonders, dass dieser Antrag hier vorliegt, weil wir in den nächsten Tagen
über einen eigenen Tagesordnungspunkt, der sich mit den Arbeitsbedingungen für
die niedergelassenen Ärzte beschäftigt, diskutieren wollen. Wir sind dem
Deutschen Ärztetag dankbar dafür, dass wir in der Vergangenheit schon öfter
unsere Probleme im Krankenhaus haben diskutieren können. Wir wollten nicht
schon wieder mit unserer Problematik das Thema vorbestimmen.
Ich möchte Ihnen ausdrücklich sagen: So wie ich mich für Ihre
Solidarität hier bedanke, wollten wir Ihnen die Solidarität geben, den anderen
Tagesordnungspunkt ruhig und mit viel Interesse und, wie ich hoffe, mit viel
Rückenwind durch den Ärztetag zu diskutieren.
(Beifall)
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich ein paar erklärende
Worte sagen, warum die Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken Deutschlands im
Moment derartig kämpferisch gestimmt sind. Man hat im Juli 2003 den Kolleginnen
und Kollegen an den Universitätskliniken das Weihnachtsgeld gestrichen. Da
waren auf einen Schlag 7 Prozent des Einkommens weg. Im letzten Jahr hat man
auch noch die Wochenarbeitszeit von 38,5 auf bis zu 42 Stunden angehoben – ohne
einen einzigen Euro mehr. Für Ärzte, die alle mehr als 42 Stunden arbeiten,
bedeutet das nur eine Verschiebung der vom Gehalt umfassten normalen
Arbeitszeit zulasten der Überstunden.
Die Kolleginnen und Kollegen an den Universitätskliniken
müssen also genauso viel arbeiten wie bisher und bekommen 10 Prozent weniger
Gehalt. Das, meine Damen und Herren, ist eine Sauerei! Diese Sauerei verdient
angesprochen zu werden. Das Abstellen dieser Sauerei verdient Ihre
Unterstützung. Deswegen danke ich Ihnen, wenn Sie diesem Antrag zustimmen. Ich
versichere Ihnen zugleich, dass wir uns mit derselben Objektivität und
derselben Inbrunst diesmal auch mit den Arbeitsbedingungen der niedergelassenen
Kolleginnen und Kollegen in den Praxen beschäftigen werden.
Vielen Dank, dass Sie mir zugehört haben.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön,
Herr Montgomery. Der nächste Redner ist Herr Kollege Bodendieck aus Sachsen.
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