PD Dr. Benninger, Baden-Württemberg: Herr
Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Eben wurde
von einem Ohnmachtsgefühl gesprochen. Dieses beschleicht einen tatsächlich,
wenn man überlegt, dass über viele Jahre hinweg diese Themen, die heute hier
wieder angesprochen wurden, präsent sind. Immer wieder wurden Beschlüsse
gefasst, um eine Änderung der Situation herbeizuführen. Unter dem Strich ist es
– seien wir doch ehrlich – schlechter geworden.
Jetzt beschleicht einen das Ohnmachtsgefühl: Was kann man denn
überhaupt noch dagegen tun? Die jungen Leute sagen mir: Ihr seht doch, wie weit
ihr mit eurem Kleinkram gekommen seid, wir wollen jetzt auf den Putz hauen! Die
jungen Leute machen es im Prinzip richtig. Warum tun wir nicht etwas Ähnliches,
etwas, was die Politik sozusagen zwingt, Konsequenzen zu ziehen? Warum
verweigern wir uns beispielsweise nicht hinsichtlich der Bürokratie, über die
wir uns aufregen? Was meinen Sie, was in den Krankenhäusern und erst recht in
den Praxen passieren würde, wenn wir eine Woche lang keine Papiere mehr
ausfüllen und keine Anfragen der Krankenkassen mehr beantworten? Der so
genannte Papierstreik wäre das ideale Mittel einer Verweigerung, um zu zeigen:
Jetzt ist endlich Schluss, jetzt tun wir was, wir reden nicht nur, sondern wir
tun was! Lassen Sie uns das doch endlich anpacken!
Danke.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank,
Herr Benninger. So habe ich angefangen, mit einem Bleistiftstreik 1971. Der hat
gefunkt!
Jetzt bitte Herr Lipp aus Sachsen.
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