Prof. Dr. Eckel, Vorstand der Bundesärztekammer:
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Liebe Kolleginnen und
Kollegen! Ich darf Ihre Aufmerksamkeit auf den Antrag I-3 richten, der sich mit
der Stärkung und Förderung der psychosomatisch-psychotherapeutischen Kompetenz
bei Ärzten beschäftigt. Dieser Antrag geht zurück auf eine sehr intensive Beratung
in der Akademie der Gebietsärzte, bei der festgestellt wurde, dass diese
Kompetenz, die eigentlich eine Kernkompetenz von Ärzten ist oder sein sollte,
uns verloren zu gehen droht.
Zum einen fehlt es an Nachwuchs. Diejenigen Kolleginnen und
Kollegen, die es gewissermaßen nebenher betreiben, tun es nicht wegen
Überlastung und auch aus finanziellen Gründen. Wenn Sie gelegentlich fernsehen,
was ich unterstelle, stellen Sie fest, dass die Psychologischen
Psychotherapeuten, die inzwischen zu den Heilberufen gehören, immer im
Mittelpunkt des Geschehens stehen. Wer wird bei Mord, Totschlag, Bränden,
Geiselnahme gefragt? Das ist der Psychologe, nicht etwa der Psychiater oder der
ärztlich weitergebildete Psychotherapeut.
Es scheint auch so zu sein, dass es ein ernsthaftes
Versorgungsproblem gibt, vor allem in der Fläche. Jedenfalls haben uns das
diese Kolleginnen und Kollegen gesagt. Aus diesem Grunde möchten wir gern etwas
für eine Verbesserung dieser Situation tun, zumal die neue Approbationsordnung
sehr gute Ansätze dazu bietet. Deshalb bin ich sehr erfreut, dass sich der
nächste Deutsche Ärztetag mit diesem Thema sehr intensiv befassen wird.
Ich glaube, wir müssen einfach sehen, dass wir dieses Feld
nicht anderen überlassen, sondern dieses Feld besetzen und die Kompetenz zu uns
zurückholen. Deshalb bitte ich Sie, unseren Antrag zu unterstützen.
Danke.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank,
Herr Eckel. Jetzt bitte Frau Bühren, Mitglied des Vorstands der
Bundesärztekammer.
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