Dr. Nick, Rheinland-Pfalz: Einen schönen guten
Morgen, Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wie schnell sich doch
die Rahmenbedingungen auch für uns Ärzte ändern! Sie erinnern sich
möglicherweise: Es mag keine 15 Jahre her sein, dass unsere Führungselite noch
vor einer Ärzteschwemme gewarnt und uns gar für das Jahr 2000 mindestens
100 000 arbeitslose Kolleginnen und Kollegen prognostiziert hat. Warum es
nicht so gekommen ist, ist unter anderem auch im Leitantrag des Vorstands
nachzulesen.
Ich darf hier auf zwei Fakten ganz dezidiert hinweisen, die
auch gestern dargestellt wurden. Mittlerweile ist es bei den Medizinstudenten
so, dass durch Verzerrungen im Numerus clausus zwei Drittel der
Medizinstudenten Frauen mit den daraus erwachsenden Problemen sind. Im
gesellschaftlichen Bewusstsein hat sich die Bewertung von Arbeit und Freizeit
gewandelt, sodass auch niedergelassene Ärzte heute nicht mehr bereit sind, 60
oder 80 Stunden, einschließlich des Wochenendes, im Dienst zu verbringen.
All dies hat zu Veränderungen geführt. Wenn wir nach außen die
Botschaft verbreiten – das ist auch im gestrigen und heutigen Pressespiegel zu
erkennen –, dass wir mehr Ärzte zu besseren finanziellen Bedingungen
brauchen, damit sie nicht ins Ausland gehen, kommen wir nicht umhin, im
gesellschaftlichen Kontext die geradezu dramatische desolate Finanzlage zu
betrachten. Von daher wage ich die realistische Einschätzung, dass wir uns in
den nächsten Jahren auf eine Mangelverwaltung werden einstellen müssen. Hier
sind wir auch in der Selbstverwaltung gefordert, kreative Wege zu finden, um punktuell
die größten Missstände auszuräumen.
Durch Konzepte, die auch die Politik überzeugen, müssen wir
Handlungszwänge im Rahmen der Politik bewirken. Also: Mithilfe zur Lösung der
Probleme.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank,
Herr Nick. Bevor ich dem nächsten Redner das Wort gebe, begrüße ich unseren
Ehrenpräsidenten, Herrn Professor Dr. Vilmar, der auch schon wieder zugegen
ist. Herzlich willkommen, Karsten!
(Beifall)
Als nächster Redner bitte Herr Kollege Maximilian Zollner aus
Baden-Württemberg.
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