Dr. Zollner, Baden-Württemberg: Herr Präsident!
Meine Damen und Herren! Ich möchte zunächst einmal Ihre Aufmerksamkeit auf den
Antrag II-3 lenken, bei dem es um das Burn-out-Syndrom geht. Ich bitte Sie,
diesen Antrag zu unterstützen. Es gibt einen weiteren Antrag von Frau Bühren
und mir, der sich mit demselben Thema beschäftigt, der allerdings noch nicht
umgedruckt vorliegt. Dieser Antrag fußt auf einer Studie der
Brendan-Schmittmann-Stiftung des NAV-Virchow-Bundes. Bereits vor drei Jahren
wurde eine solche Studie durchgeführt. Es ist festzustellen, dass die
Häufigkeit des Burn-out-Syndroms zunimmt.
Der eigentliche Grund, warum ich mich zu Wort gemeldet habe,
ist der Antrag II-5. Die Bundesministerin Frau Schmidt hat uns gestern
aufgefordert, bei der Behebung des Ärztemangels Fantasie zu zeigen. Aber was
dort gefordert wird, geht mir doch ein bisschen zu weit. Es liefe lupenrein in
das von uns abgelehnte Nurse-Practicioner-System hinein, das wir aus den angelsächsischen
Ländern kennen. Wenn in der Begründung ausgeführt wird, im Ministerium werde an
einem solchen Projekt gearbeitet, diesem müsse man zuvorkommen, dann ist das
für mich geradezu kontraproduktiv. Wenn der Ärztetag den Beschluss fasst, das
zu tun, wird das Ministerium erklären: Wir sind ja gezwungen, das weiter
durchzuführen, wir haben einen entsprechenden Auftrag vom Ärztetag.
Meine Damen und Herren, ich kann nur davor warnen, diesen
Antrag anzunehmen, auch den Änderungsantrag 5 b von Herrn Thierse. Auch
dieser Antrag muss abgelehnt werden. Das, was dort gefordert wird, kann heute
bereits im Rahmen der Delegation durchgeführt werden.
Ich bitte Sie, nicht aus lauter Angst vor dem Sterben
Selbstmord zu begehen. So käme es mir vor, wenn wir solche Anträge annähmen.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Zollner. Ich darf hier gleich darauf hinweisen, dass die Überschrift
des Antrags II-5 lauten muss: „Qualifikation medizinischer Fachangestellter in
hausärztlichen Praxen“, nicht „medizinischer Fachgesellschaften“. Wenn Sie das
bitte mit der Hand ändern, dann brauchen wir das nicht noch einmal umzudrucken.
Damit einverstanden ist auch Herr Kaplan, Vizepräsident der Bayerischen
Landesärztekammer, der jetzt ohnehin das Wort hat. Bitte schön.
|