Dr. Berendes, Westfalen-Lippe: Ich möchte zur
Auslagerung ärztlicher Tätigkeiten sprechen und eindeutig davor warnen. Sicher
haben wir einen Ärztemangel, sicher haben wir ein Verteilungsproblem. Die Lösung
kann aber sicherlich nicht darin bestehen, wie wir es zum Beispiel im
Krankenhaus haben, dass ärztliche Tätigkeiten von Operationshelfern oder
Anästhesiehelfern übernommen werden. Dazu gibt es bereits klare Warnungen. Im
niedergelassenen Bereich werden, was die Frauengesundheit angeht, von
Patientenberaterinnen und anderen vehement Forderungen gestellt, allein über
die Hormontherapie zu verfügen und die entsprechenden Beratungen durchzuführen.
Sie wollen der Ärzteschaft dies abnehmen. Diese Initiativen, die zurzeit noch
privat laufen, werden vehement beim Land eingefordert. Ich möchte davor warnen,
ärztliche Tätigkeiten abzugeben und die Bereiche zu trennen. Dann sind sie für
immer verloren oder wir müssen sie uns mühsam zurückholen. Aspekte der
Differenzialdiagnose werden gar nicht berücksichtigt.
Ich möchte vor der Annahme des Antrags 5 warnen, obwohl in der
Praxis noch die Teamarbeit gewährleistet ist. Solange noch Teamarbeit dahintersteht,
mag das angehen. Wir müssen uns auf unsere ärztliche Leistung besinnen und diese
für uns reklamieren. Wir sollten das nicht abgeben und damit den Ärztemangel zu
besiegen versuchen.
Danke.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank. Jetzt bitte Frau Gitter.
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