Dr. Thierse, Berlin: Herr Präsident! Meine Damen
und Herren! Genau aus diesem Grund haben wir einen weiteren Änderungsantrag
eingereicht, den Begriff „delegierbare Leistungen“ dort einzuführen. Dahinter
steckt natürlich auch, dass diese Mitarbeiter dafür bezahlt werden sollen.
Frau Gitter, wenn Sie sagen, das soll eine Arzttätigkeit
bleiben, dann müssen Sie auch die Krankenschwester abschaffen und erklären, das
wollen wir selber machen. So wie Sie im Krankenhaus die Krankenschwester zu
Ihrer Unterstützung haben, um bestimmte Leistungen an sie zu delegieren, so
haben wir in den Praxen unsere Arzthelferinnen. Wenn wir an diese
Arzthelferinnen nicht bestimmte Dinge delegieren dürfen, sehen wir so mau aus,
wie Sie ohne Krankenschwester aussehen würden.
In dem Moment, da das, was ich an meine Arzthelferin
delegiere, nicht einmal mehr vergütet wird, wenn nicht einmal die Kosten für
die Fahrt zum Patienten ersetzt werden, wenn sie für ihre Assistenz bei einem
meiner Hausbesuche
überhaupt nichts bekommt, dann beißt sich das Ganze in den Schwanz. Wir
brauchen eine Möglichkeit, an diesem System etwas zu ändern. Genau das will der
Antrag von Herrn Kaplan. Deshalb haben wir versucht, diese Schärfen herauszunehmen.
Vorhin wurde gefragt, wie viel Spaß der Arztberuf heute
eigentlich noch macht. Am Beruf als solchem habe ich weiterhin Spaß. Das, was
sich zunehmend in den Praxen abspielt, die fehlende Möglichkeit, sich von
Arbeiten zu entlasten, sodass man nicht alles selber machen muss, dass man –
mit Verlaub gesagt – den letzten Mist nicht delegieren kann, das ist etwas, was
zunehmend den Spaß nimmt. Da sollten wir Abhilfe schaffen.
Danke.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke. Die „Mist“-Empfänger
werden darüber aber auch nicht so glücklich sein!
(Heiterkeit)
Jetzt bitte Frau Danda aus Niedersachsen.
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