Dr. Munte, Bayern: Herr Präsident! Meine Damen
und Herren! Im internationalen Vergleich ist Deutschland weit zurück
hinsichtlich der Versorgungsforschung. Das ist bedauerlich, das wollen wir
ändern. Die Versorgungsforschung ist ein riesiger Bereich. Dazu müssen alle im
Boot sein: KV, Kammer, Deutsche Krankenhausgesellschaft. Jeder muss einen Teil
übernehmen. Von einem allein ist das gar nicht zu schultern.
Die Kassenärztliche Vereinigung in Bayern hat schon vor vier
Jahren ein Programm aufgelegt, für das die Ärztinnen und Ärzte und die
Psychotherapeuten jedes Jahr 0,1 Prozent ihres Verwaltungskostensatzes zur
Verfügung stellen. Das macht pro Jahr 4 Millionen Euro für den Aufbau der Basis
für die Versorgungsforschung aus. Es laufen Programme an und sind zum Teil auch
weit fortgeschritten: das Mammographie-Screening, das Koloskopie-Screening, die
Frage, welche Patienten bekommen Marcumar und ASS gleichzeitig, wie hat sich
der Arzt-Patient-Kontakt in den letzten Jahren verändert?
Es gibt viele Programme, die ich Ihnen aufzählen könnte. Sie
machen auch Sinn. Es gibt sehr viele Daten, die wir gern in die
Versorgungsforschung einbringen würden.
Ich meine, die Bundesärztekammer sollte in die
Versorgungsforschung einsteigen. Das Geld wird nicht ausreichen. Wenn man jetzt
nicht beginnt, verliert man wiederum ein Jahr.
(Beifall)
Die Überlebenschancen der ambulant tätigen Hausärzte und
Fachärzte und ihr Ruf sind abhängig von den nachweisbaren Ergebnissen. Nur mit
einer systematischen Versorgungsforschung kann man etwas nachweisen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Munte. Als nächster Redner bitte Herr Kahlke aus Hamburg.
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