TOP III: Förderung der Versorgungsforschung durch die Bundesärztekammer

3. Tag: Donnerstag, 5. Mai 2005 Vormittagssitzung

Dr. Munte, Bayern:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Im internationalen Vergleich ist Deutschland weit zurück hinsichtlich der Versorgungsforschung. Das ist bedauerlich, das wollen wir ändern. Die Versorgungsforschung ist ein riesiger Bereich. Dazu müssen alle im Boot sein: KV, Kammer, Deutsche Krankenhausgesellschaft. Jeder muss einen Teil übernehmen. Von einem allein ist das gar nicht zu schultern.

Die Kassenärztliche Vereinigung in Bayern hat schon vor vier Jahren ein Programm aufgelegt, für das die Ärztinnen und Ärzte und die Psychotherapeuten jedes Jahr 0,1 Prozent ihres Verwaltungskostensatzes zur Verfügung stellen. Das macht pro Jahr 4 Millionen Euro für den Aufbau der Basis für die Versorgungsforschung aus. Es laufen Programme an und sind zum Teil auch weit fortgeschritten: das Mammographie-Screening, das Koloskopie-Screening, die Frage, welche Patienten bekommen Marcumar und ASS gleichzeitig, wie hat sich der Arzt-Patient-Kontakt in den letzten Jahren verändert?

Es gibt viele Programme, die ich Ihnen aufzählen könnte. Sie machen auch Sinn. Es gibt sehr viele Daten, die wir gern in die Versorgungsforschung einbringen würden.

Ich meine, die Bundesärztekammer sollte in die Versorgungsforschung einsteigen. Das Geld wird nicht ausreichen. Wenn man jetzt nicht beginnt, verliert man wiederum ein Jahr.

(Beifall)

Die Überlebenschancen der ambulant tätigen Hausärzte und Fachärzte und ihr Ruf sind abhängig von den nachweisbaren Ergebnissen. Nur mit einer systematischen Versorgungsforschung kann man etwas nachweisen.

Vielen Dank.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe:
Schönen Dank, Herr Munte. Als nächster Redner bitte Herr Kahlke aus Hamburg.

 

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