PD Dr. Scholz, Hessen: Sehr verehrtes Präsidium!
Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich verstehe natürlich, wenn man im
Sinne einer Diagnose Z60, sprich: dem schmerzlichen kulturellen Verlust, den
die Ärzte in der Öffentlichkeit erleiden, agieren muss. Aber ich warne Sie doch
davor, im Sinne einer F41.0, einer Panikstörung, gleich das Ganze selbst in die
Hand nehmen zu wollen. Ich denke, es ist vollkommen richtig, dass eine solche
Forschung fehlt. Insbesondere im niedergelassenen Bereich – das tritt in
einigen Anträgen deutlich zutage – fehlen die Daten. Aber ich warne Sie davor,
bevor ich eine R42 kriege, also einen Schwindel mit Gleichgewichtsverlust, dass
wir diese Forschung finanzieren. Wenn man in einem anständigen Journal
veröffentlicht, muss man nicht nur deklarieren, wer der Geldgeber ist, sondern
man muss auch immer unterschreiben, ob es einen „potential conflict of
interest“ gegeben hat. Er wäre hier gegeben, weil man ja den Geldgeber
sozusagen selbst untersucht.
Ich hatte das Vergnügen, mit mehreren Journalisten zu
sprechen. Sie meinten, es wäre gut, wenn mehr Daten vorlägen. Als ich fragte,
wie es denn sei, wenn das durch die Bundesärztekammer finanziert wird, hat man
mich darauf hingewiesen, dass wir eine R44.8 bekommen, dass wir weder visuell
noch auditiv eine F80.2 bekämen. Damit wäre das ganze Geld verloren.
Es ist die politische Aufgabe der Bundesärztekammer, Daten
quasi zu verkaufen und entsprechend zu präsentieren. Anderenfalls geht es der
Bundesärztekammer so, dass sie eine R46.4 hat, dass sie nur noch verlangsamt im
Verhalten reagieren kann. Ich plädiere dafür, ihr entsprechende Mittel zur
Verfügung zu stellen, dass sie kurzfristige Dinge durchführen kann,
beispielsweise die Bewertung von Studien. Um die Drittmittelgeber, die
unabhängig sind, wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft oder die
Volkswagenstiftung, werden sich die Forscher rangeln. Vielleicht kommt das eine
oder andere dabei heraus, was für uns nicht so ganz angenehm ist. Aber
letztlich sind wir dann nicht im Sinne einer Z63 familiär isoliert.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Scholz. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bekommt ausschließlich
Steuergelder, um sie anschließend für die Forschung zu verteilen. Ich habe
darüber neulich noch mit dem Vorsitzenden der Deutschen Forschungsgemeinschaft
gesprochen. Das bedeutet ja keine Änderung an Ihrer Aussage.
Zur Geschäftsordnung hat sich Herr Kollege von Römer aus
Bayern gemeldet.
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