TOP IV: Bericht: Krankheit und Armut

2. Tag: Mittwoch, 4. Mai 2005 Nachmittagssitzung

Merchel, Westfalen-Lippe:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Gestern kam der Antrag auf Begrenzung der Redezeit nach meinen Ausführungen. Ich dachte, das sei persönlich gemeint; es ist aber wohl aus strukturellen Gründen so.

Wir haben gehört, was Armut prägt. Wir haben gehört, dass das bereits im Mutterleib beginnt. Ich wundere mich als Frauenarzt, dass im Antrag des Vorstands auf Drucksache IV-1 nur die hausärztliche, die primärärztliche Schiene gesehen wird und der Frauenarzt gar nicht auftaucht. Dieser soll im Prinzip durch Familienhebammen ersetzt werden. Deshalb habe ich den Antrag gestellt, den Vorstandsantrag insofern zu ändern, dass die Versorgung der betroffenen Personen – wir haben gehört, wer darunter zu verstehen ist – durch alle Kolleginnen und Kollegen erfolgt. Das betrifft die Punkte 5, 7 und 8 des Vorstandsantrags. Dort soll statt von Hausärzten oder Primärärzten allgemein von Ärzten die Rede sein.

(Beifall)

Der Augenarzt, der sich in einem solchen Brennpunkt niederlässt, muss genauso gefördert werden. Wie wichtig der Gynäkologe ist, der auf eine vernünftige Schwangerschaftsvorsorge drängt, haben wir gehört. Dass es sich in solchen Brennpunkten nicht um Frauen handelt, die zur Prävention gehen, dass sie ein erhöhtes Risiko für ein Zervixkarzinom haben, ist auch klar.

Ich kann die Versorgung von armen Menschen nicht auf die Hausärzte begrenzen. Das ist eine gesamtärztliche Aufgabe und das sollte in den Anträgen auch so formuliert werden.

Danke schön.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe:
Schönen Dank, Herr Merchel. Jetzt bitte Frau Löber-Kraemer aus Nordrhein.

 

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