TOP IV: Bericht: Krankheit und Armut

2. Tag: Mittwoch, 4. Mai 2005 Nachmittagssitzung

Dr. Bolay, Westfalen-Lippe:
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zunächst möchte ich mich trotz der knappen Redezeit bei den Referenten ganz ausdrücklich für die fundierten und sehr nachdenklich machenden Referate bedanken.

Erlauben Sie mir, dass ich als Kinder- und Jugendarzt auf diejenige Gruppe hinweise, die uns besonders am Herzen liegt, nämlich die Kinder und Jugendlichen. Kinder aus unterprivilegierten, aus armen Familien haben ein hohes Risiko, lebenslang unterprivilegiert und arm zu bleiben. Zu den medizinischen Risiken – sie wurden bereits genannt – kommen soziale und pädagogische Probleme. Das addiert sich zu einem unübersehbaren Bündel. Auf Schulprobleme folgen Ausbildungsprobleme, auf Ausbildungsprobleme folgt der fehlende Arbeitsplatz und der fehlende Arbeitsplatz führt zur Arbeitslosigkeit und zur Armut. Der Teufelskreis hat sich bereits geschlossen.

Einige Anträge befassen sich mit der besonderen Situation von Kindern und Jugendlichen. Ich möchte Sie ausdrücklich um Ihre Zustimmung zu diesen Anträgen bitten.

Ich möchte anregen – das werden wir in einem gesonderten Antrag niederlegen –, dass die Versorgung von Kindern und Jugendlichen das Hauptthema eines künftigen Ärztetages ist.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe:
Danke schön, Herr Bolay. Als nächster Redner bitte Herr Adam aus Bayern.

 

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