Stagge, Nordrhein: Herr Professor Hoppe!
Kolleginnen und Kollegen! So viel Zeit muss sein. Ich habe einen
Änderungsantrag zum Vorstandsantrag gestellt, der leider noch nicht verteilt
ist, sodass ich es hier mündlich erläutern muss. Ich meine, im Vorstandsantrag
sollte ein Punkt 11 angefügt werden, dass es eine Pflicht zur Krankenversicherung
gibt und dass auch die Krankenversicherer in die Pflicht genommen werden. Es
gibt laut „Leipziger Volkszeitung“ inzwischen 188 000 Menschen in
Deutschland, die nicht versichert sind. In der U-Bahn hierher konnte man auf
dem Bildschirm lesen, dass es bald 1 Million Menschen sind. Das
Sozialgesetzbuch muss so geändert werden, dass das nicht geschieht.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Herr Stagge,
könnten Sie uns ganz kurz sagen, wie Sie sich die Finanzierung vorstellen? Wer
soll das bezahlen? Das müssen wir auch sagen, sonst sagt man uns, wir seien
nicht ganz realistisch.
Stagge, Nordrhein: Ich stelle mir Folgendes vor.
Es gibt eine Pflicht zur Versicherung. Wenn Sie mit dem Auto fahren, müssen Sie
eine Haftpflichtversicherung haben. Wenn Sie diese Versicherung nicht bezahlen,
wird das Auto stillgelegt, weil sich die Haftpflichtversicherung meldet und
darauf hinweist, dass dieses Auto nicht versichert ist. Ich stelle mir vor,
dass die Krankenversicherung so lange in die Pflicht genommen wird, bis sie
einen Nachweis über eine weitere Versicherung hat. Das wäre ganz einfach.
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Auch ohne
dass Beiträge bezahlt werden?
Stagge, Nordrhein: Die kann man eintreiben.
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Und wenn die
Betreffenden nicht bezahlen können, weil sie kein Geld haben?
Stagge, Nordrhein: Wenn Sie eine Wohnung an
jemanden vermietet haben, der kein Geld hat, bekommen Sie auch kein Geld, es
sei denn, das Sozialamt zahlt irgendwann. Wir haben in Deutschland nicht die
Situation, dass Versicherungen nicht bezahlt werden können, denn gegebenenfalls
tut das der Staat. Der Staat muss sich entsprechend kümmern. Ich glaube, wir
müssen die Krankenkassen dazu bringen, das zu organisieren. Ansonsten bleibt es
an der Krankenhausverwaltung hängen.
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Wir
schreiben also nichts dazu, wie das finanziert werden soll, sondern da sind
Usancen aus anderen Bereichen eventuell Vorbild.
Jetzt noch einmal Herr Kollege Adam.
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