Dr. Thierse, Berlin: Herr Präsident! Meine Damen
und Herren! Wenn wir etwas in eine Zusatzweiterbildung hineinnehmen, bedeutet
das konsequenterweise: Wir müssen diese Inhalte gleichzeitig aus dem Fach
herausnehmen. Es kann nicht sein, dass derjenige im Fach genau dieselbe
Kompetenz hat wie derjenige mit der Zusatzweiterbildung. Das ist eine
Diskussion, die im Moment noch läuft. Sie haben in dem ursprünglichen
Vorstandsantrag gesehen, dass für die zusätzlichen Fächer, die dort aufgenommen
werden sollen, dort nichts weiter steht. Wir wissen also überhaupt noch nicht,
welche Konsequenz das für Fächer wie die Gynäkologie und die Dermatologie hat,
wenn wir dort eine Zusatzweiterbildung schaffen.
Ich bitte Sie, diese Diskussion erst einmal abzuwarten und
hier nicht mit einem Schnellschuss zu beschließen, was wir dann irgendwie
zwanghaft ausfüllen müssen.
Diejenigen, die das diskutieren, sind die Vertreter ihrer
Landesärztekammer. In der Ständigen Konferenz sind – ich glaube, mit einer
Ausnahme – mindestens drei Mitglieder aus jeder Landesärztekammer. Im
Tätigkeitsbericht finden Sie auf den Seiten 699 und 700, wer dort aus Ihrem
Landesärztekammerbereich vertreten ist. Reden Sie mit denen, machen Sie denen
Ihre Wünsche klar. Dann kann das abgewogen diskutiert werden.
(Beifall)
Hier etwas zu entscheiden, ohne sich über die Konsequenzen
klar zu sein, ohne zu wissen, was es letztendlich bedeutet, halte ich – gelinde
gesagt – für nicht günstig.
Kurz noch ein paar Worte – das erspart mir eine weitere
Wortmeldung – zu dem, was ansonsten beantragt wurde. Ich halte es nicht für sinnführend,
wenn ein Antrag, der schon im Vorjahr diskutiert und abgelehnt wurde, gebetsmühlenartig
jedes Jahr erneut gestellt wird, so nach dem Motto: Irgendwann werden sie schon
zustimmen! Auch der Versuch, einen großen Block durch die Hintertür über einen
Spiegelstrich einzuführen, nachdem wir uns hier darüber geeinigt haben, dass
wir über die Spiegelstriche gar nicht diskutieren, halte ich für suboptimal.
Danke.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank. Der nächste Redner ist Herr Schüller aus Nordrhein.
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