Dr. Hermann, Bremen: Herr Präsident! Verehrte
Kolleginnen und Kollegen! Unser Präsident hat in seiner Eröffnungsrede bereits
festgehalten, dass es für uns ein hehres Ziel ist, dieses etwas seltsame,
schmuddelige und in den Medien überaus negativ dargestellte Gebiet sozusagen
heim ins Reich zu holen. Ein Schritt dazu wäre, den Begriff der Ästhetik für
uns in Anspruch zu nehmen und in unserer Weiterbildungsordnung zu verankern.
Wir machen heute hier keine Schnellschüsse. Es ist nicht so,
dass drei kleine Fachgebiete plötzlich beschlossen haben, sie wollen dort mit
hinein. Das ist in den Gremien ausführlich besprochen und Ihnen zunächst als
Vorschlag des Vorstands vorgelegt worden. Wo es wieder verloren gegangen ist,
will ich hier nicht weiter erörtern.
Ich denke, es besteht unter uns Einigkeit, dass wir den
Begriff der Ästhetik besetzen wollen, und zwar nicht irgendwann einmal, nachdem
wir schon sehr oft darüber gesprochen haben, sondern jetzt. Wir wollen diesen
Teil der Medizin wieder unter unsere Kontrolle holen. Das bannt die Gefahr,
Vertrauen von Patienten zu verspielen. Darum geht es.
Hier wird von einigen Gruppen etwas instrumentalisiert und
torpediert. Ich stelle Ihnen anheim, wie Sie es regeln. Ich plädiere dafür, den
Antrag 4 in voller Länge und ohne weitere Veränderung anzunehmen, also sowohl
die Facharztbezeichnung als auch die Zusatzbezeichnung um den Begriff der
Ästhetik für alle Fachgebiete, die dort genannt sind, zu erweitern. Stimmen Sie
also bitte dem Antrag 4 zu.
Den Antrag 5 finde ich schändlich, die Ästhetik nur den
Chirurgen zuzuordnen und alles andere zu verweisen. Das ist wieder die
klassische Klientelpolitik, wo mit der Keule der Qualität gewedelt wird, aber
in Wirklichkeit Geld gemeint ist. Lehnen Sie also den Antrag 5 ab.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön.
Jetzt bitte Frau Dr. Gitter aus Bremen.
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