TOP VII: Ärztliches Fehlermanagement/Patientensicherheit

3. Tag: Donnerstag, 5. Mai 2005 Nachmittagssitzung

Prof. Dr. Hettenbach, Baden-Württemberg:
Herr Präsident! Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte dem Fehlermeldesystem ganz gewaltig das Wort reden. Ich denke, das ist ein außerordentlich wichtiges Instrument, das wir einführen sollten.

Ich möchte aber auch einige Punkte ansprechen, die man jedenfalls in diesem Zusammenhang etwas unter Kontrolle haben sollte. Wir sollten den Zugang zu diesem Fehlermeldesystem primär auf die Ärzte beschränken. Ich glaube nicht, dass jeder die Möglichkeit haben sollte, in dieses System etwas hineinzumelden. Meiner Ansicht nach ist ein Passwortschutz sinnvoll. Ich denke, die Anonymisierung reicht nicht aus. Wir müssen einen Rückverfolgungsausschluss einbauen, sodass niemand aus den gemeldeten Fehlern oder den Beinahe-Ereignissen einen Rückschluss ziehen kann, selbst wenn man in das System hineingehen kann.

Wir müssen auch darauf achten, dass kein Missbrauch stattfinden kann, dass niemand sagen kann: Jetzt wische ich meinem Krankenhausträger eins aus und melde 25 oder 30 Fälle, die dann rückverfolgt werden können.

Es gibt jetzt unterschiedliche Datenbanken. Ich hielte es für sinnführend, wenn man die Datenbanken so miteinander vernetzt, dass man, wenn man sich die Fälle seines Fachgebiets angucken will, nicht in 25 verschiedenen Datenbanken suchen muss, sondern dass die Daten in einer einzigen Bank quasi hinterlegt werden.

Außerdem hielte ich es für sehr sinnvoll, wenn man einen Jahresbericht erstellen würde, in dem wichtige Meldungen zusammengefasst sind.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe:
Schönen Dank, Herr Hettenbach. Als nächster Redner bitte Herr Josten aus Nordrhein.

 

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