PD Dr. Scholz, Hessen: Sehr verehrtes Präsidium!
Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen! Sie haben zu Recht darauf hingewiesen,
dass die Kollegialität und auch der Umgang miteinander – wir erinnern uns an das
Genfer Gelöbnis – wichtige Punkte sind, um Fehler zu vermeiden. Unser Ziel ist
es sicherlich, noch mehr als bisher Fehler zu vermeiden und entsprechende
Strategien zu entwickeln. Ich möchte hier ganz klar festhalten – das steht zum
Teil auch in den Anträgen und wurde hier bereits ausgeführt –, dass sich
Kollegialität nicht einfach verordnen lässt. Andererseits hätten die
Landesärztekammern beispielsweise über die Weiterbildungsordnung – Stichwort:
charakterliche Eignung – Instrumente in der Hand, etwas zu tun. Man könnte die
Landesärztekammern ermuntern, von diesen Instrumenten Gebrauch zu machen. Wenn
gesagt wird: „Machen Sie Ihr Äußeres entsprechend hübsch, anderenfalls werde
ich mit Ihnen keine Visite durchführen“, dann braucht man sich nicht zu wundern,
dass Fehler passieren.
Herr Professor Schrappe, es wäre ganz interessant, von einem
Krankenhausleiter und Verwaltungschef einmal zu erfahren: Wie argumentieren Sie
denn, dass nicht dauernd Personal gestrichen werden darf, sondern dass Fehler
nur vermieden werden können, wenn entsprechend viel Personal vorhanden ist? Wie
argumentieren Sie in dieser Beziehung? Wie reagiert die Gegenseite?
In Amerika hat mich beeindruckt, wie beispielsweise in den
pathologischen Konferenzen die Fehler besprochen werden. Diese Konferenzen
kosten aber Zeit. Woher soll die Zeit bei uns kommen, wenn in jeder Abteilung
Stellen gestrichen werden? Wie sollen dann noch Fehler und Fälle besprochen
werden? Wie können wir das konkret durchsetzen? Ich glaube, dann könnten wir
viel eher an einem gemeinsamen Strang ziehen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön,
Herr Scholz. Als letzter Redner bitte Herr Zimmermann aus Niedersachsen.
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