Dr. Holzborn, Nordrhein: Herr Präsident! Meine
Damen und Herren! Zwei Minuten sind recht knapp. Hier wurde Toll Collect
angesprochen. Wenn ich richtig informiert bin, ist in der Geschäftsführung der
gegründeten Gesellschaft gematik ein ehemaliger Mitarbeiter von Toll Collect.
Seit er dort weg ist, klappt es dort besser. Ich bin einmal gespannt, wie er
sich bei uns macht. Aber das nur nebenbei.
Ich habe weniger Angst davor, als gläserner Arzt kontrolliert
zu werden. Ich bin selbstbewusst genug, mir das leisten zu können. Mich stört
aber die Datensammelei in Bezug auf die Patienten. Der Innenminister wurde eben
bereits erwähnt. Das Bankgeheimnis ist längst verkauft worden. Über Toll Collect
könnte man jede Bewegung Ihres Autos nachvollziehen, wenn es gesetzlich vorgeschrieben
würde.
Es ist die Frage, ob psychiatrische Diagnosen, die einmal auf
der Karte stehen, jemals wieder gelöscht werden können. Es gibt an diesen Daten
interessierte Kreise, beispielsweise die Industrie und die Versicherungen. Das
ist wie bei den Kundenkarten, auch dort giert man nach den Daten, die man
zentral oder von der Karte oder von einem Server abrufen kann.
Solange uns niemand garantieren kann, dass die Datensicherheit
nicht nur auf dem Papier steht, sondern gegeben ist, sollten wir um die Wahrung
des Arzt- und des Patientengeheimnisses besorgt sein. Da nützen auch die hier
vorgetragenen allgemeinen wirtschaftlichen Argumente ganz und gar nicht. Es
kann nicht sein, ein solches Projekt in die Welt zu setzen, um bei ein paar
überflüssigen Medikamenten etwas zu sparen. Die Notfallbehandlung bei
Akutpatienten hat bisher auch ohne Karte immer sehr gut funktioniert, wenn sie
von sachkundigen Ärzten erfolgte.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön.
Herr Fuchs möchte jetzt eine Richtigstellung vornehmen, was den Herrn betrifft,
der von Toll Collect zur gematik gewechselt ist, damit keine Irrtümer
auftreten.
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