Dr. Groß, Nordrhein: Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Leider ist mein Antrag noch nicht umgedruckt. Es geht
um einen sensibleren Umgang mit den F-Diagnosen. Ich möchte Ihnen nur zwei
Beispiele nennen, wie diese
F-Diagnosen, wenn sie falsch angewendet werden, die Statistiken verändern.
Beispielsweise sind annähernd 2 000 Patienten im Jahre 2003 in den DRG-Kalkulationskrankenhäusern
wegen weniger- und mittelgradiger Intelligenzminderung behandelt worden. Das
war eine Hauptdiagnose.
Eine andere Diagnose: Bei unilateraler Cochlea-Implantation
haben 30 Prozent der Fälle die Diagnose F91.2. Das klingt, wenn man nicht
richtig hinhört, gar nicht so schlimm: „störendes Sozialverhalten bei sozialen
Bindungen“. Was bedeutet das wirklich? Das bedeutet gemeinsames Stehlen und
Gruppendelinquenz. Hätten Sie das gedacht?
Mein Appell lautet: Stimmen Sie bitte meinem Antrag zu. Ich
möchte, dass die Ärzte besser informiert sind, wenn sie F-Diagnosen benutzen.
Stellen Sie sich vor, diese F-Diagnosen tauchen auf der elektronischen
Gesundheitskarte auf oder sind bei Ihnen selbst falsch kodiert und tauchen bei
Einstellungsuntersuchungen auf.
Ich bitte Sie inständig: Seien Sie sensibler und stimmen Sie
bitte meinem Antrag zu, damit die F-Diagnosen korrekt benutzt werden.
Danke schön.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön.
Es handelt sich insofern um das Thema, das wir jetzt behandeln, als Frau Groß
fordert, dass eine Fortbildung für Ärztinnen und Ärzte stattfinden soll, damit
korrekte Kodierungen erfolgen. Deshalb gehört es zur Fortbildung. Das ist der
entscheidende Punkt. Ich lese den Antragstext vor:
Akademien und Weiterbildner müssen Fortbildungsangebote
für die korrekte Codierung ärztlicher Diagnosen durchführen.
Dies ist insbesondere für den Bereich der F-Diagnosen
(Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie) dringend notwendig, da sie auch im
somatischen Bereich als Haupt- und Nebendiagnosen benutzt werden.
Frau Groß hat die Begründung eben selber vorgetragen. Hier
geht es um einen Fortbildungspunkt. Deshalb haben wir es hier eingeordnet.
Damit haben wir die Rednerliste abgearbeitet. Möchte Herr
Eckel ein Schlusswort? – Bitte schön.
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