Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Jetzt kommen wir
noch zu dem Themenkomplex Sonstiges. Da wird wahrscheinlich auch Herr Holzborn
vorkommen. Hier rufe ich zunächst den Antrag VIII-41 von Herrn Adam auf:
Der 108. Deutsche Ärztetag fordert den Verordnungsgeber
auf, bei der Novellierung der Verordnung „Geprüfter Pharmareferent“ für
Berufseinsteiger in den pharmazeutischen Außendienst mindestens 1 000
Unterrichtsstunden für deren Ausbildung festzuschreiben. Die erfolgreich abgelegte
Prüfung ist in einem Ausweis nachzuweisen.
Gibt es dazu Wortmeldungen? – Bitte, Frau Künanz.
Künanz, Nordrhein: Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte Sie bitten, gegen diesen Antrag zu stimmen. Wir haben es in unserem
Beruf auch mit sehr vielen anderen Berufen zu tun, unter anderem auch mit
Pharmareferentinnen und -referenten, beispielsweise aber auch mit IT-Fachleuten.
Ich denke, diese Berufsgruppen sollten ihre Qualifizierung selbst in die Hand
nehmen.
(Beifall)
Wenn für uns als qualifizierte Personen sichtbar wird, dass
diese Leute nicht viel auf der Kette haben, sollte jeder seine Konsequenzen
daraus ziehen.
(Beifall)
Wir sollten doch in der Lage sein, das Wissen eines
Pharmareferenten überprüfen zu können. Wir verlassen uns ja ohnehin nicht auf
das, was man uns vorlegt.
Insofern bitte ich Sie, diesen Antrag abzulehnen. Das gilt
auch für den Antrag 42. Ich denke, wenn wir diese Anträge befürworten, gäbe das
für die Öffentlichkeit ein recht merkwürdiges Bild von den Ärzten.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Frau Künanz.
(Zuruf)
– Es wird Nichtbefassung beantragt. Aber Herr Adam möchte
inhaltlich noch etwas dazu sagen.
(Zuruf)
–
Das darf er doch!
Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. mult. Adam,
Bayern: Wir haben gesagt: einer dafür, einer dagegen. Jetzt spreche ich
dafür.
(Zuruf)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Es gibt nur
eine abstimmungsmäßige Nichtbefassung. Wenn Frau Künanz inhaltlich dagegen
Stellung genommen hat, dann muss auch die Möglichkeit bestehen, inhaltlich
dafür Stellung zu nehmen. Dann können wir uns entscheiden, ob wir uns abstimmungsmäßig
damit nicht befassen wollen.
Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. mult. Adam, Bayern: Das
ist doch ganz logisch und ganz einfach. Sie können dann ja beschließen. Dafür
gibt es die Abstimmung.
Es geht eigentlich darum, dass wir Außendienstbesucher haben
wollen, die vernünftig ausgebildet sind. Vielleicht haben Sie einmal darüber
nachgedacht, dass das auch der Arzneimittelsicherheit dient. Sie wissen ja im
Einzelfall gar nicht, was Ihnen schlecht ausgebildete Pharmareferenten alles
erzählen. Das kann patientenschädlich sein. Also ist doch das Anliegen, dass
diese Leute eine vernünftige Ausbildung haben, ganz logisch. Deshalb bitte ich
Sie, diesen Anträgen zuzustimmen.
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank.
Zum Antrag 41 gibt es den Antrag auf Nichtbefassung. Wer möchte sich mit dem
Antrag 41 im Sinne einer Abstimmung nicht befassen? – Viele. Wer möchte das
doch? – Etwas weniger, um nicht zu sagen: kaum jemand. Damit ist Nichtbefassung
beschlossen.
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