Prof. Dr. Fuchs, Referent:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ihnen liegt der Revisionsbericht zum Jahresabschluss der Bundesärztekammer
für das Geschäftsjahr 2003/2004 vor, das den Zeitraum vom 1. Juli
2003 bis zum 30. Juni 2004 umfasst. Die Bilanzsumme beläuft sich
auf 46 423 808,25 Euro. Die Summe der Aufwendungen
und Erträge beträgt jeweils 29 762 467,79 Euro. Das
Geschäftsjahr schließt mit nicht verbrauchten Mitteln in Höhe von
753 676,11 Euro ab. – Hier können Sie applaudieren.
(Beifall)
Der Jahresabschluss stellt die Situation vor dem Umzug der
Bundesärztekammer dar. Die Berliner Immobilie ist zum Bilanzstichtag 30. Juni
2004 bereits in unsere Nutzung übergegangen und damit in Höhe der ersten
Kaufpreisrate aktiviert worden. Der Großteil der Ausweitung der Bilanzsumme ist
hierauf zurückzuführen.
Das Umlaufvermögen, hier die in den Vorjahren angesparten
Mittel, die in Wertpapieren und Festgeldanlagen geparkt waren, ist in hohem
Maße zur Mitfinanzierung des Gebäudes aufgelöst worden.
Die Sitzverlegung hat auch zu weiteren Sonderbewegungen in der
Jahresrechnung geführt. Durch umzugsbedingte Stellenvakanzen ist der
Personalkostenansatz nicht ausgeschöpft worden. Andererseits sind
Sozialplanaufwendungen und Aufwendungen für Zeitarbeitskräfte zusätzlich
angefallen.
Die Aufwendungen für Deutsche Ärztetage sind überschritten
worden, wegen zunehmender technischer Anforderungen an diese Veranstaltung,
aber auch wegen der geringer werdenden Möglichkeiten der Kostenweiterbelastung
an Sponsoren oder mitnutzende Verbände. Im Haushaltsvoranschlag 2005/2006 soll
dieser Entwicklung Rechnung getragen werden.
Die Reisekostenposition der Geschäftsführung wurde
überschritten, und zwar wegen der Vielzahl von Berlin-Terminen vom Rheinland
aus und wegen zunehmender Zusammenarbeit mit den ärztlichen und
Gesundheitsorganisationen in Mittel- und Osteuropa, hier wiederum insbesondere
im Zusammenhang mit der Erweiterung der EU.
Andere Etatpositionen wurden nicht voll ausgeschöpft und
führten so in der Summe zu den bereits genannten nicht verbrauchten Mitteln in
Höhe von rund 754 000 Euro.
Unter der Position „Sonstige Aufwendungen“ sind solche
Aufwendungen erfasst, die im Zusammenhang mit dem Berlin-Umzug stehen und durch
Entnahme aus der zweckgebundenen Rücklage finanziert werden.
Hinsichtlich der weiteren Positionen verweise ich auf den
umfassenden Revisionsbericht und die dortigen Erläuterungen.
Lassen Sie mich Ihnen am Ende meiner Ausführungen – und dies
nun letztmalig – einen Bericht zu unserer Immobilie in Berlin geben. Ein Teil
von Ihnen konnte sich ja gestern Abend sozusagen live vom gelungenen Bau der Bundesärztekammer
überzeugen. Über Ihre Teilnahme habe ich mich sehr gefreut. Wir sind froh und
stolz, dass die Bundesärztekammer nach knapp zweijähriger Bauzeit ihren Umzug
nach Berlin zum 1. Juli 2004 hat abschließen können. Damit ging auch eine
40-jährige Ära in Köln für die Bundesärztekammer zu Ende.
Jetzt, nach einem Dreivierteljahr Berliner Luft, ist der Umzug
für viele von uns schon Vergangenheit, ist die neue Umgebung, sind die neuen
Büros Alltag geworden.
Es lohnt sich vielleicht, an dieser Stelle noch einmal kurz
Bilanz zu ziehen. Nach dem Beschluss des 103. Deutschen Ärztetages im Jahre
2000, den Standort der Geschäftsstelle der Bundesärztekammer nach Berlin zu
verlegen, ist es uns nun vier Jahre später gelungen, dieses Ziel zu
realisieren. Alle, die selbst einmal gebaut haben, wissen, was es bedeutet,
eine solche Maßnahme durchzuziehen, vor allem dann, wenn das eigene Standbein
600 Kilometer entfernt ist.
Wir haben nicht nur den Beschluss, nach Berlin zu ziehen,
realisiert, sondern wir haben in diesem Zusammenhang natürlich auch die Chance
genutzt, neue Ideen in die Tat umzusetzen, die in Köln baulich nicht möglich
waren. Moderne Sitzungsräume, Aufenthalts- und Arbeitsräume für unsere Ehrenamtler
und unser Kasino tragen dazu bei, dass gute Bedingungen für die Ehrenamtler in
der Bundesärztekammer geschaffen wurden.
Die Geschäftsstelle ist mit modernen Kombibüros ausgestattet,
mit denen wir einen Kompromiss zwischen Flexibilität, Individualität und
Funktionalität der Arbeitsplätze zu finden versucht haben. Anders ausgedrückt:
Es ist uns gelungen, die Balance zwischen Konzentration und Kommunikation
herbeizuführen.
Stolz sind wir auch, dass es gelungen ist, den finanziellen
Rahmen einzuhalten und die Belastung der Landesärztekammern dank der
Gewinnausschüttungen des Deutschen Ärzte-Verlags zu reduzieren.
Neben diesen finanziellen Aspekten war natürlich die zeitliche
Belastung groß. Deshalb möchte ich an dieser Stelle dem Vorstand und
insbesondere den Mitgliedern des Steuerungsausschusses „Bau Berlin“ danken.
Beide Gremien haben die Geschäftsführung der Bundesärztekammer bei allen
Entscheidungen tatkräftig unterstützt und viel Zeit und Engagement in der
Bauphase geopfert, damit unser neues modernes Gebäude so errichtet werden
konnte, wie es nun in Berlin steht.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank,
Herr Hauptgeschäftsführer, auch für den Bericht. Ich danke von dieser Stelle
aus noch einmal allen, die an der Errichtung des Neubaus beteiligt waren. Das
haben wir bereits an mehreren Stellen getan, auch bei der Übernahme des Hauses,
beim Richtfest und bei der Grundsteinlegung. Wir sind froh, dass dieses Haus
errichtet wurde, ohne dass ein ernsthafter Unfall passiert ist. Es ist niemand
zu Schaden gekommen, was ja auf Baustellen nicht selbstverständlich ist.
Wie wir gehört haben, fühlen sich alle Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die von Köln nach Berlin umgezogen sind, in dem neuen Haus wohl
und arbeiten dort gern. Diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die unsere
Einladung angenommen haben, dieses Haus zu besichtigen, haben das Haus rundweg
positiv beurteilt. Sie haben die Angemessenheit des Baus, was Repräsentation
und Funktionalität und das äußere Erscheinungsbild angeht, positiv gewürdigt.
Darüber freuen wir uns sehr. Insofern ist alles in Ordnung.
Für diejenigen, die von Köln nach Berlin umgezogen sind, war
das natürlich ein deutlicher Eingriff in ihre Lebensplanung gewesen, den sie
aber hingenommen haben. Ich freue mich, dass alle, die das getan haben, die
auch ihr privates Umfeld aus dem Kölner Raum nach Berlin verlegen mussten, sich
hier neu eingelebt haben. Ich glaube, der originellste Fall ist folgender:
Einer unserer Mitarbeiter betreibt als Hobby eine Pferdezucht. Er hat eine mehrstellige
Zahl an Pferden von Köln ins Umfeld von Berlin transportiert. Es mussten
mehrere Transporte durchgeführt werden; die Pferde haben es gut überlebt und
erfreuen sich ihrer neuen Umgebung. Die Tiere sind sukzessiv von einem Platz
zum nächsten gebracht worden, bis sie sich hier eingelebt haben.
Allen sage ich einen herzlichen Dank dafür, dass sie dies
klaglos konstruktiv und mit so viel Freude bewältigt haben. Wir freuen uns auf
eine gute Zusammenarbeit und die gute Arbeit der Geschäftsführung in Berlin.
(Beifall)
Damit kommen wir zu Punkt IX b: Bericht des Vorsitzenden der
Finanzkommission der Bundesärztekammer. Ich bitte Herrn Dr. Koch um seinen
Bericht.
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