ENTSCHLIESSUNGSANTRAG VIII – 12
Auf Antrag von Dr. Pickerodt, Dr. Albers, Dr.
Schwarzkopf-Steinhauser und Frau Dr. Schulenberg (Drucksache VIII-12)
fasst der 108. Deutsche Ärztetag folgende Entschließung:
In Sorge um die Patienten in
den deutschen Krankenhäusern, in denen sich die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten
dramatisch verschlechtern, worunter die Versorgung der Patienten leidet,
fordert der 108. Deutsche Ärztetag von den Krankenhausbetreibern und den
Krankenkassen für alle Ärztinnen und Ärzte:
1.
Die Versorgungsqualität für
die Patienten muss gewährleistet sein. Deswegen darf es keinen weiteren Abbau
von Arztstellen in den Krankenhäusern geben.
2.
Da das aktuelle ärztliche
Wissen die Basis für die Qualität der Behandlung ist, müssen Fort- und
Weiterbildung durch entsprechende Dienstbefreiung sowie interne Fort- und
Weiterbildungsmaßnahmen des Krankenhausbetreibers sichergestellt werden.
3.
Die Einführung
fachübergreifender Bereitschaftsdienste ist abzulehnen.
4.
Menschliche
Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte müssen Realität werden. Die
notwendigen Bedingungen für die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes einschließlich
der EU-Richtlinien müssen hergestellt werden.
5.
Die Existenzsicherung der
Ärztinnen und Ärzte muss garantiert sein durch unbefristete Arbeitsverträge in
der Weiterbildung und für Fachärzte sowie durch die Einhaltung des
Flächentarifvertrages und die Wiederherstellung tariflich gesicherter Arbeitsbedingungen
mindestens auf erreichtem BAT-Niveau.
6.
Ärzte müssen von
nichtärztlichen Tätigkeiten, insbesondere von redundanter Verwaltungstätigkeit
entlastet werden.
Begründung:
Der Wettbewerb unter den Krankenhäusern findet derzeit
weitgehend als ein Wettbewerb um Kostensenkung und nicht um Qualität
der Patientenversorgung statt. Darunter leiden die Patienten, aber
auch die Ärztinnen und Ärzte, die die Zuwendung zum Patienten als
essentiellen Bestandteil ihres Berufes verstehen. Die Folge dieser
Entwicklung ist eine Demotivation vor allem der jüngeren Ärztinnen
und Ärzte. Dies muss Folgen haben für die Zukunft der medizinischen
Versorgung der Bevölkerung, die in allen Konsequenzen noch gar nicht
absehbar sind.
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