Dr. Calles, Bayern: Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Thiel, zunächst recht herzlichen Dank
dafür, dass ich Sie heute hier erleben durfte. Vor zehn Jahren wäre das in
diesem Hause noch nicht möglich gewesen. Ich bin persönlich froh, das hier
mitzubekommen.
(Beifall)
Zu den Aussagen von Herrn Struck möchte ich als Arzt sagen,
dass ich sie als bodenlos unverschämt empfinde und auf das Schärfste
zurückweise!
(Beifall)
Als Bürger dieses Landes sage ich Ihnen: Ich bin tief
deprimiert und ich schäme mich für die ablaufende Politik in diesem Lande.
Zum Kollegen Baumgärtner: Ich habe da irgendetwas falsch
verstanden. Ich war in meinem Bereich als niedergelassener Allgemeinarzt der
einzige, der die DMPs nicht mitgemacht hat, weil ich darin keine Verbesserung
der Patientenversorgung gesehen habe. Von Anfang an war für mich klar, dass
dies eine Frage des Risikostrukturausgleichs ist und es nur ums Geld geht.
(Beifall)
Die Kollegen von MEDI, die bei mir in der Nachbarschaft
mitgemacht haben, haben Geld dafür bekommen, auf das ich verzichten musste. Sie
stellen sich heute hierhin und sagen: Irgendwie müssen wir da raus. Das sollten
Sie mir vielleicht etwas näher erklären.
Den ersten Satz des Vorstandsantrags I-1 empfinde ich als
missverständlich. Dort heißt es:
Ärztinnen und Ärzte Deutschlands fordern endlich eine
leistungsgerechte Vergütung ihrer Arbeit und rechtliche Rahmenbedingungen für
eine freiheitliche Berufsausübung.
Das bedeutet ja im Umkehrschluss, als hätten wir nicht auch in
der Vergangenheit eine leistungsgerechte Vergütung gefordert. Deshalb habe ich
den Antrag gestellt - er ist leider noch nicht umgedruckt -, dass wir vor
"endlich" einfügen: "mit starkem Nachdruck und unter Protest".
Es ist richtig, dass wir jetzt auf die Straße gehen und unter Protest
unsere Rechte einfordern. Ich würde mich freuen, wenn der Vorstand dem
zustimmen könnte.
Danke schön.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Calles. - Als nächster Redner bitte Herr Dreyer aus Nordrhein.
|