Radebold, Niedersachsen: Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte von dieser Stelle aus ein Wort an Frau
Schmidt und Herrn Möllring richten, um einer Fehlwahrnehmung vorzubeugen,
nämlich der Fehlwahrnehmung, dass wir hier in diesem Gremium die Kolleginnen
und Kollegen in den Universitätskliniken nicht unterstützen und uns nicht mit
ihnen solidarisieren. Das müssen viele von uns gar nicht; ich muss es auf
keinen Fall, denn ich bin der Assistentensprecher der Universitätsklinik
Göttingen und Streikführer in Göttingen. Ich weiß, wovon ich rede. Ich streike
seit neun Wochen.
(Beifall)
Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass wir aus diesem
Gremium heraus nur Solidarität nach außen bekunden. Alle, die hier sitzen,
haben sich in der einen oder anderen Form gewehrt, haben gestreikt, haben
diskutiert. Ich bin der Meinung, damit muss jetzt endgültig Schluss sein. Wir
haben sehr lange geredet und zugehört, aber beachtet hat es leider niemand.
Ich möchte eine gute Nachricht für Herrn Möllring und Frau
Schmidt verkünden. Mit einem der Rädelsführer ist bald Schluss: Wenn das in
diesem Lande so weitergeht, wenn es nicht endlich einen Tarifabschluss für uns
gibt, der uns hinreichend befriedigt, dann werde zumindest ich, auch wenn ich
meinen Norwegischkurs zum dritten Mal hintereinander versäumt habe, spätestens
im Herbst weg sein. Ich werde nicht der Letzte sein, der geht!
An dieser Stelle möchte ich mich von Ihnen auf Norwegisch
verabschieden. Ich hoffe, dass alles besser wird. Wir werden weiter streiken,
wir werden uns weiter für unsere Rechte einsetzen. Wenn es hier keine Lösung
gibt, werden wir alle gehen, zumindest viele von uns. In diesem Sinne: Hei, du.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Radebold. - Als nächster Redner bitte Herr Dr. Junker aus
Westfalen-Lippe.
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