Dr. Heinz, Rheinland-Pfalz: Sehr geehrter Herr
Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn ich früher im Kollegenkreis
kritische Bemerkungen zur Pharmaindustrie gemacht habe, wurde oft gesagt: Ach,
Herr Heinz, wir sitzen doch alle in einem Boot! Ich kann mit großer Genugtuung
und Freude feststellen, dass jetzt alle Ärzte begriffen haben, dass wir nicht
mehr alle in einem Boot sitzen, sondern dass die Ärzte aus dem Boot
herausgefallen sind. Das Boot fährt zwar noch weiter und es sitzen auch noch
satte Leute drin, aber die Ärzte werden gegängelt und reglementiert. Bei den
Ärzten wird eine Wut geschürt, die wir nutzen sollten, konstruktiv etwas zu
bewirken.
Angesichts der Tatsache, dass wir für die Medikamentenkosten
verantwortlich gemacht werden, habe ich einmal den Wirkstoffpreis von
Omeprazol, das von uns breit verordnet wird, recherchiert und herausgefunden,
dass Generikahersteller für ein Kilogramm Omeprazol 500 Euro bezahlen. In einer
Packung mit 100 Tabletten und 20 Milligramm Omeprazol ist also Wirkstoff im
Wert von 1 Euro enthalten. Von ASS wissen wir, dass man für 2,50 Euro eine
Packung konfektionieren kann. Man kommt also auf einen Herstellungspreis von
3,50 Euro. 22 Hersteller in Deutschland verkaufen dieses Medikament
zwischen 85 und 99 Euro.
Ich bin der Meinung, wir sollten uns überlegen, ob wir nicht
dazu übergehen, Medikamentenwirkstoffe in Packungsgrößen ohne Nennung von
Markennamen zu verordnen. Das Ganze könnte dadurch praktikabel gemacht werden,
dass uns die Ärztekammer und die KBV eine entsprechende Datenbank zur Verfügung
stellen. Einen entsprechenden Antrag habe ich gestellt. Ich bitte um Ihre Zustimmung.
Danke schön.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Heinz. - Als nächster Redner bitte Herr Ruebsam-Simon aus
Baden-Württemberg.
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