Dr. Köhne, Nordrhein: Sehr geehrte
Vizepräsidentin! Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kollegen und Kolleginnen!
Das Referat von Frau Dr. Bühren fand ich in vielerlei Hinsicht sehr
bemerkenswert. Ich habe daraus sehr viel gelernt. Ich fand es auch sehr gut,
dass sie den Bogen von dem Irrsinn der Dokumentation zum Psychothema geschlagen
und die Zusammenhänge aufgezeigt hat.
Noch viel wichtiger fand ich, dass sie gezeigt hat - wir
müssen nämlich auch über Kosten reden -, wie hoch die gesamtgesellschaftlichen
Kosten solcher Krankheiten sind. Wir können es uns als Gesellschaft überhaupt
nicht leisten, nicht genügend Geld in die Prävention zu stecken. Anderenfalls
kommen massive Kosten auf uns zu.
Ich meine, in diesem Zusammenhang muss man auch den Antrag
bezüglich der Kinder- und Jugendgesundheitsdienste sehen. Wenn unser Appell
nicht gehört wird, dort zu investieren und viel Power darauf zu verwenden,
werden auf Dauer Kosten auf uns zukommen, die sich nicht allein auf das
Gesundheitswesen beziehen, sondern auf die Finanzierung zusätzlicher
Knastplätze usw. Dann muss der Gesellschaft angst und bange werden.
Ich möchte ein weiteres Thema ansprechen, das vorhin auch von
Frau Ebert-Englert erwähnt wurde. Ich komme aus der Anästhesie und definiere
mich primär bestimmt nicht über die Psychofächer. Ich glaube, wir werden diesem
sensiblen Thema, das mit Stigmatisierung und Diskriminierung verbunden ist,
nicht gerecht, wenn Schreibfehler in Anträgen mehrmals genüsslich vorgelesen werden
oder wenn während eines Referats über dieses Thema kichernd Witze gemacht
werden. Jeder hält das Thema für wichtig, aber das muss auch nach außen durch
einen gewissen Ernst deutlich werden.
Vielen Dank.
(Beifall)
Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Vielen Dank, Herr
Kollege Köhne. - Es folgt Herr Kollege Hoppe aus Westfalen-Lippe.
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