TOP II: Behandlung von Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen: Gegen Stigmatisierung - Für Stärkung der ärztlichen Psychotherapie

2. Tag: Mittwoch, 24. Mai 2006 Nachmittagssitzung

Dr. Hoppe, Westfalen-Lippe: Frau Vizepräsidentin! Meine Damen und Herren! Wir möchten auf die Posterausstellung im Foyer hinweisen. In einer aktuellen Untersuchung hat die Ärztekammer Westfalen-Lippe nachweisen können, dass zurzeit zwar die ärztlichen Psychotherapeuten ein breites Spektrum an Psychotherapieverfahren und -methoden vorhalten und dass sie in der Lage sind, alle Indikationen zu behandeln, aber die Zahl der Anerkennungsabschlüsse in den Gebieten Psychiatrie und Psychotherapie ist von 179 im Jahre 2001 bis auf 132 im Jahre 2005 zurückgegangen, also um 31 Prozent.

Erschwerend kommt hinzu, dass 31 Prozent der heute psychotherapeutisch tätigen Ärztinnen und Ärzte in den kommenden zehn Jahren das Alter von 65 Jahren überschreiten. Dieser Trend muss durch die Anträge 3, 10 und 11 aus der Ärztekammer Nordrhein beendet werden. Den Antrag 9 ziehe ich zurück.

Ich habe noch ein zweites Anliegen. Viele von Ihnen kennen sicherlich die Publikation - ich habe sie leider nicht im Original vorliegen - "Die Wege zur Psychotherapie" von der Psychotherapeutenkammer Nordrhein-Westfalen. Aus unseren Ärztekammern sollten aus unserer Sicht bald Kontakte zu dieser Psychotherapeutenkammer aufgenommen werden, um die doch sehr einseitige Psychotherapie zu korrigieren. Wir können nicht verstehen, warum in diesem Flyer die Psychotherapie ausschließlich als psychologische Psychotherapie definiert wird. Wir möchten gern, dass die Definition um die ärztliche Psychotherapie erweitert wird. Anderenfalls führt das bei den Patienten und auch bei uns Ärzten nur zur Verwirrung.

Vielen Dank.

(Beifall)

Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Vielen Dank, Herr Kollege Hoppe. - Es folgt Herr Guss.

© 2006, Bundesärztekammer.