Dr. Joas, Bayern: Verehrte Kolleginnen und
Kollegen! Ich spreche kurz zum Antrag 4. In ihm geht es um Unter- und
Fehlversorgung bei Depression. Der erste Satz lautet - sehr konspirativ -:
Dem Deutschen Ärztetag liegen Hinweise vor, dass die
Versorgung von depressiv Kranken in Deutschland verbesserungswürdig sein
könnte.
Warum eine solche konspirative, vorsichtige Formulierung? Die
Aussage ist höchstwahrscheinlich richtig. Es bedarf also nicht solcher
IM-Formulierungen. Wir können sicherlich etwas daran tun.
Auch mein Vorredner hat bereits die Frage gestellt: Brauchen
wir hier Versorgungsforschung und eine erneute Dokumentationspflicht, um zu
belegen, was wir eh schon wissen? Es ist interessant, was eben bereits
ausgeführt wurde: 80 Prozent der Depressionen werden von Hausärzten
behandelt. Ich nehme an, dass diese Situation verbesserungswürdig ist. Insofern
ist der erste Satz richtig. Das haben wir von hausärztlicher Seite bereits
erkannt und auch schon etwas getan. Man muss sich nur einmal anschauen, welche
strukturierten Fortbildungen von hausärztlicher Seite aus durchgeführt werden.
Dieses Thema ist aufgenommen und wir forcieren es. Ich glaube, wir sind auf dem
richtigen Weg. Das ist erkannt, das ist besprochen, das läuft schon. Deshalb
brauchen wir keine neuen bürokratischen Vorgaben, um etwas zu belegen, was wir
eh schon wissen.
Danke schön.
(Beifall)
Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Vielen
Dank, Herr Joas, auch für den etwas humoristischen Hinweis auf den
Krimibereich. - Jetzt noch einmal Frau Dr. Ebert-Englert aus Niedersachsen.
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