Dr. Bühren, Referentin: Liebe Kollegen und
Kolleginnen! Ich bin ganz begeistert, wie vielseitig hier diskutiert wurde. Ich
möchte mich zunächst einmal ganz herzlich für die sehr gute Zusammenarbeit mit
Frau Dr. Schoeller bedanken.
(Beifall)
Sie hat sich wirklich sehr gut eingearbeitet und ihr ganzes
Herzblut dieser Aufgabe gewidmet.
Ich möchte einzelne Punkte aus der Diskussion herausgreifen.
Frau Gitter, das letzte Mal, dass in einem eigenen Tagesordnungspunkt die
Problematik der psychisch kranken Menschen diskutiert wurde, war 1970. 1974
wurde dies
ebenfalls diskutiert, 1977 bezog sich die Diskussion auf die
Psychiatrie-Enquete. Sie können sich vorstellen, was sich seitdem alles
angesammelt hat. Deshalb ist der Vorstandsantrag so umfangreich.
Es ist in Ordnung, dass die Punkte, die sich auf die
Weiterbildung beziehen, an den Vorstand überwiesen werden. Diejenigen, die sich
in den Weiterbildungsgremien mit dieser Problematik befassen, haben Recht, wenn
sie erklären, dass sie diejenigen sind, die sich damit befassen. Deshalb heißt
es im Vorstandsantrag, dass der Deutsche Ärztetag empfiehlt, dass sich die
Gremien damit befassen mögen. Das ist selbstverständlich eine Aufgabe der
Weiterbildungsgremien.
Die Tatsache, dass Mindeststandards erwähnt werden, hat damit
zu tun, dass ein Antrag an die Bundesärztekammer gestellt wurde, dazu Stellung
zu beziehen. Deshalb ist dieser Punkt enthalten.
Im Antrag des Vorstands ist auf Seite 3 enthalten, dass die
Anstellung von Ärzten bei Psychologen nicht möglich ist. Dort wird auf das
Berufsrecht Bezug genommen. Dort steht, dass Ärzte gegenüber anderen nicht
weisungsunterworfen sind.
Herr Mayer, Sie haben auf das Buch von Herrn Lown verwiesen.
Ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen. Dieses Buch ist sehr, sehr
lesenswert. Er blickt auf eine sehr lange Berufskarriere zurück. Ich habe das
Wort "verlorene" unkenntlich gemacht, weil ich meinte, es sollte eben um die
Kunst des Heilens und nicht um die "verlorene" Kunst des Heilens gehen.
Herr Thierse hat eben auf die Akademie der Gebietsärzte
verwiesen. Herr Thierse, im sportlichen Bereich würde man formulieren: Sie
haben uns eine wunderbare Steilvorlage geliefert. In der Akademie der
Gebietsärzte sind die Psychiater und die Vertreter der Psychotherapie
selbstverständlich einbezogen, auch die Psychosomatik mit Psychotherapie.
Gerade hat die Vereinigung der psychotherapeutisch tätigen Kassenärzte bei Frau
Dr. Hess versucht, einen Antrag einzureichen, weil nämlich dort genau diese
Psychotherapeuten vertreten sind, die auf allen ihren Fachgebieten tätig sind.
Vielleicht können wir mit Ihrer Unterstützung, Herr Thierse, darauf hoffen,
dass diese Gruppierung aufgenommen wird und dadurch vertreten ist.
Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, dass es uns - das ist
auch in einigen Diskussionsbeiträgen deutlich geworden - etwas verletzt, wenn
wir eine Überweisung zur Mitbehandlung an den "Psychologen" oder die
"Psychologin" bekommen. Wir geben zu: Es gibt eine Vielfalt von Begriffen.
Deshalb haben Sie die Zusammenstellung "Psychodschungel" erhalten.
Zum Schluss möchte ich Sie ganz herzlich auffordern, sich die
Ausstellung im Foyer anzuschauen. Sie wurde von vielen Fachgesellschaften und
anderen zusammengestellt, so beispielsweise von der Kammer Nordrhein und der
Kammer Westfalen-Lippe. Die Einzelheiten können aus Zeitgründen nicht
vorgetragen werden.
Hier war mehrmals die Rede von der Kostenersparnis. Das habe
ich natürlich im Hinterkopf gehabt, als geplant wurde, eine entsprechende
Ausstellung zu initiieren. Zur Destigmatisierung gehört auch, diese Menschen zu
zeigen. Im nächsten Heft des "stern" wird es einen entsprechenden Beitrag
geben. Herr Hinzpeter ist heute anwesend. Die Fotos werden in diesem Beitrag
gezeigt. Wir haben sie hier für unsere Ausstellung erhalten. Diese Menschen
haben sich freiwillig dafür zur Verfügung gestellt. Sie freuen sich darüber,
dass sie gesehen werden. Mir wurde gesagt, der "stern" stellt diese Bilder gern
zur Verfügung, wenn eine entsprechende Ausstellung oder etwas Ähnliches geplant
wird.
Danke schön.
(Beifall)
Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Ein kleines
Dankeschön, Frau Bühren; das große Dankeschön kommt am Schluss. Jetzt müssen
wir erst einmal über die Anträge abstimmen. Zunächst liegt ein Antrag zur
Geschäftsordnung von Herrn Kollegen Koch vom Vorstand der Bundesärztekammer
vor. Bitte, Herr Kollege Koch.
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