Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Damit kommen wir
zum Themenkomplex Prävention/Impfen. Dazu gibt es eine
Menge Anträge, wie Sie sie auf der Leinwand hinter mir aufgeführt sehen. Wir
kommen zunächst zum Antrag VII-62 von Herrn Dr. Bolay, Herrn Professor
Kunze und Herrn Dr. Voigt:
Der 109. Deutsche Ärztetag fordert die Bundesregierung
auf, dem Beispiel anderer Länder der Europäischen Union zu folgen und durch
geeignete gesetzliche Maßnahmen sowohl den Nichtraucherschutz zu verbessern als
auch dem frühen Einstiegsalter in den Nikotinkonsum entgegenzuwirken .
Das ist eine klare Sache. Wer möchte für den Antrag sprechen?
- Bitte schön, Herr Bolay.
Dr. Bolay, Westfalen-Lippe: Mit Erlaubnis, Herr
Präsident, möchte ich den Antrag begründen und in einigen Punkten ergänzen.
(Widerspruch)
Das sollte eigentlich ein Selbstläufer sein.
(Beifall)
Lassen Sie mich noch eines sagen, was nicht in dem Antrag
steht: Rauchen schadet auch der nächsten Generation. Das haben wir bewusst
nicht in den Antragstext geschrieben, denn wir wollten ein Moralisieren
vermeiden. Rauchende junge Eltern - ich sage das ohne Vorwurf - bedeuten ein
Gesundheitsrisiko für ihre Kinder.
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Richtig!
Dr. Bolay, Westfalen-Lippe: Wenn wir uns bei der
Verwahrlosung und der emotionalen und sozialen Vernachlässigung von Kindern
einmischen, müssen wir uns auch hier einmischen.
Vielen Dank, dass Sie dem zustimmen.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke. Ich
könnte Ihnen noch einige Beispiele aus der Plazentapathologie liefern, wie
Plazenten von rauchenden Schwangeren aussehen. Die können Sie mühelos erkennen.
Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Wer möchte dem Antrag
zustimmen? - Wer ist dagegen? - Wer enthält sich? - Der Antrag ist angenommen.
Wir kommen zum Antrag VII-7 mit dem Betreff:
Schutz vor Passivrauch in öffentlichen Gebäuden
Wir machen es Italien nach. Dort hält man es tatsächlich
durch, dass in öffentlichen Gebäuden nicht geraucht wird.
Ich glaube, ich muss den Antrag nicht vorlesen. Gibt es
Wortmeldungen dazu? - Das ist nicht der Fall. Wer möchte dem Antrag 7
zustimmen? - Wer ist dagegen? - Wer enthält sich? - Der Antrag ist angenommen.
Wir kommen zum Antrag VII-10 mit dem Betreff:
Gesundheitsförderung an Schulen
Dafür gibt es Vorbilder; das haben wir neulich im Vorstand
diskutiert. Gibt es dazu eine Wortmeldung? - Das ist nicht der Fall. Dann frage
ich: Wer möchte dem Antrag VII-10 zustimmen? - Ist jemand dagegen? - Enthält
sich jemand? - Dann ist der Antrag, glaube ich, einstimmig angenommen.
Jetzt kommen wir zum Antrag VII-31 von Frau Dr.
Schulenberg aus Baden-Württemberg. Der Antragstext lautet:
Die Bundesärztekammer als Arbeitsgemeinschaft der
Landesärztekammern möge darauf einwirken, dass bundesweit die
Schuleingangsuntersuchung durch Ärztinnen und Ärzte durchgeführt wird.
Gibt es dazu eine Wortmeldung? - Wer stimmt zu? - Wer ist
dagegen? - Wer enthält sich? - Der Antrag ist angenommen.
Nunmehr kommen wir zum Antrag VII-41 von Professor
Schulze aus Sachsen. Er möchte zu seinem Antrag sprechen. Bitte schön.
Prof. Dr. Schulze, Vorstand der Bundesärztekammer:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Antrag ist eigentlich ein
Selbstgänger. Die Fülle der Anträge zeigt, dass die Ärzte ihre Hausarbeiten
gemacht haben, dass sie Druck machen, dass sie einfach erwarten, dass die
vierte Säule im System nun endlich kommt, dass sie ordentlich finanziert wird
und dass die ärztliche Kompetenz in diese Präventivaktivitäten einbezogen wird.
Mein Antrag zielt darauf ab, dass wir vom Ärztetag aus ein kräftiges Signal in
Richtung Koalition geben, dass wir das erwarten, dass wir das brauchen und dass
wir Beiträge dazu zu liefern haben.
Ich weise auf ein sehr gutes Präventionsbuch hin, das von der
Truppe Ollenschläger, Schauder, Berthold getragen wird, ein Vielmännerbuch, das
die ärztliche Prävention in ausgezeichneter Weise darstellt. Ich will keine
Schleichwerbung machen, aber den Hinweis geben, dass dort etwas Gültiges
vorgestellt wird, was die ärztliche Intention zur Prävention angeht.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön.
Frau Dr. Goesmann hat das Buch auch mit Artikeln bestückt. Es ist also ein
Vieldamen- und ein Vielmännerbuch.
(Beifall)
Eine Gegenrede gibt es nicht. Wer stimmt dem Antrag VII-41 zu?
- Wer ist dagegen? - Wer enthält sich? - Der Antrag ist klar angenommen.
Damit kommen wir zum Antrag VII-13:
Die Bundesärztekammer, insbesondere die Ständige Konferenz
Prävention, möge sich gerade jetzt im Vorfeld des Gesetzentwurfes dafür
einsetzen, dass in einem Präventionsgesetz der Ärzteschaft eine zentrale
Aufgabe zukommt .
Wie wahr, wie wahr!
Gibt es eine Wortmeldung? - Das ist nicht der Fall. Wer stimmt
zu? - Wer ist dagegen? - Wer enthält sich? - Dann ist dieser Antrag mit ganz
großer Mehrheit angenommen.
Nunmehr kommen wir zum Antrag VII-42 hinsichtlich der
Prävention bei Kindern. Der Antrag stammt von Herrn Bodendieck und lautet:
Die Landes- und Bundesregierungen sollen Maßnahmen
entwickeln, um Kindern sozial schwacher Familien die Teilnahme an
kostenpflichtigen schulischen oder außerschulischen Arbeits- und
Sportgemeinschaften zu ermöglichen.
Gibt es Wortmeldungen? - Das ist nicht der Fall. Wer stimmt
zu? - Wer ist dagegen? - Wer enthält sich? - Der Antrag ist klar angenommen.
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