Dr. Jörg Hempel, geladener Gast: Herr Präsident
und Herr Köhler, Sie sind sicher die besten Repräsentanten, die wir uns für
unsere Ärzteschaft vorstellen können. Dennoch wage ich zu bezweifeln, dass, wie
gesagt wurde, Ihre feingliedrige Art, Herr Hoppe, wie Sie Ihren Vortrag
gestaltet haben, überhaupt verstanden wird. Bei Herrn Westerwelle blitzte ein
bisschen Verständnis auf. Ich glaube, er hat Ihnen zugehört und hat verstanden,
was Sie gesagt haben. Ich habe den Eindruck, dass die anderen Politiker
überhaupt nicht verstehen wollen. Deswegen müssen wir uns eines Jargons
bedienen, der vielleicht in diese Köpfe hineingeht.
Was sich hier tut, ist doch ein Skandal. Seit Jahrzehnten ist
das Prinzip der Finanzierung des Gesundheitswesens nicht gelöst. Das
Frustrierende ist, dass bei einer Koalition, von der wir annehmen, dass mit
einer Zweidrittelmehrheit alles zu erreichen ist, erst recht nichts passiert.
Man muss sagen, wie es ist: Es ist ein Skandal, es ist ein
Gammelfleischskandal. Es wird nicht besser, dieses Gammelfleisch, das gen
Himmel stinkt, mit neuen Gesetzen zu verpacken. Wir Ärzte dürfen uns auch nicht
schuldig machen, diese Umetikettierung mit durchzuführen, denn das ist
unzulässig. Das ist es, was draußen verstanden wird und womit man auch in die
Öffentlichkeit gehen sollte.
Die Resolution ist der erste Schritt. Unsere Ärzte an der
Basis wollen von uns Entscheidungshilfen haben. Sie sind verloren, sie kämpfen
um ihre Existenz. Ich bitte darum, dass wir - ähnlich wie es Herr Montgomery
heute schon angeführt hat - ein Zehn-Thesen-Programm aufstellen und dieses der
Bundeskanzlerin an ihr Tor nageln, so wie es auch Martin Luther einmal getan
hat.
Danke.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h.
c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen
Ärztetages: Schönen Dank. - Der
nächste Redner ist Herr cand. med. Thorsten Hornung. Er ist geladener Gast. Er
spricht als Präsident der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in
Deutschland. Bitte schön, Herr Hornung.
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