Thorsten Hornung, geladener Gast: Sehr geehrter
Herr Präsident Professor Hoppe! Sehr verehrte Damen und Herren! Erinnern Sie
sich noch an den Ärztetag in Magdeburg? Dort zeigte Herr Professor Hoppe das
Bild eines Kommilitonen von uns mit dem Transparent: "Ich lerne Norwegisch".
Damals waren die Ärzteproteste, waren die Streiks gerade voll im Gange. Diese
haben wir heute glücklicherweise hinter uns. Es gibt einen arztspezifischen
Tarifvertrag. Ich bin mir sicher: Heute würde der Kommilitone mit einem
Transparent auftauchen, auf dem steht: "Ich mache einen Norwegisch-Crashkurs".
Als einem jungen Menschen
in Deutschland drängt sich einem noch immer eine gewisse Perspektivlosigkeit
auf. Mit dieser Reform stirbt jede Hoffnung. Arztberuf - Traumberuf? Auf einen
Studienplatz kommen fünf Bewerber. Jedes Jahr gehen bei den Gerichten
17 000 Klagen auf Zulassung zum Medizinstudium ein. Doch am Ende des
Medizinstudiums will ein Drittel der Absolventen gar nicht mehr in Deutschland
Arzt werden. Da läuft etwas schief, da muss sich etwas ändern.
Meine Damen und Herren, ich bin überzeugt: Diese Reform wird
nichts zum Guten ändern, sondern die Situation noch verschärfen. Ich bin mir
sicher: Bei einem nationalen Protesttag würden auch zahlreiche
Medizinstudierenden mit Feuer und Flamme mitkämpfen.
Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für die
Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident
der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages: Vielen Dank, Herr
Hornung. - Der nächste Redner ist Herr Kollege Rosenberger aus Bayern.
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