Vizepräsident Dr. Crusius: Auch von mir einen
wunderschönen guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen. Sie haben einen
Organspendeausweis auf Ihren Tischen liegen sowie einen Flyer des
Universitätsklinikums Münster, mit dem darüber informiert wird, wie man dort
die Transplantation und die Organspende betrachtet und sich engagiert.
Ich rufe damit den Tagesordnungspunkt II auf:
Ethische Aspekte der Organ- und Gewebetransplantation
Dabei handelt es sich um ein Thema, das in Ärzteschaft wie
allgemeiner Öffentlichkeit hohe Beachtung findet. Der äußere Rahmen wird zum
einen durch das zehnjährige Bestehen des Transplantationsgesetzes und zum
anderen durch die kürzlich erfolgte Stellungnahme des Nationalen Ethikrats "Die
Zahl der Organspenden erhöhen" gebildet. Zudem beschäftigt der Entwurf eines
Gewebegesetzes, der kurz vor der Verabschiedung steht - unser Präsident hat
gestern darüber berichtet; Sie denken an die Keimzellen -, die
Fachöffentlichkeit erheblich. Welche Zusammenhänge hier bestehen und wie sich
der Diskussionsstand generell zum Transplantationsrecht darstellt, werden uns
unter anderem die beiden Referenten zu diesem Tagesordnungspunkt darlegen.
Ich darf Ihnen dazu Herrn Professor Dr. jur. Hans Lilie,
Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsvergleichung
und Medizinrecht sowie Geschäftsführender Direktor des Interdisziplinären
Zentrums Medizin-Ethik-Recht der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,
vorstellen. Er ist darüber hinaus Vorsitzender der Ständigen Kommission
"Organtransplantation" der Bundesärztekammer.
(Beifall)
An dieser Stelle sei mir erlaubt, den stellvertretenden
Vorsitzenden der Ständigen Kommission "Organtransplantation" der
Bundesärztekammer, den Ehrenpräsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen
Ärztetages, Herrn Professor Dr. Dr. Karsten Vilmar, herzlich zu begrüßen.
(Beifall)
Als zweiten Referenten, liebe Kolleginnen und Kollegen, darf
ich Ihnen Herrn Professor Dr. med. Dr. phil. Eckhard Nagel, Geschäftsführender
Direktor des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der
Universität Bayreuth und gleichzeitig Leiter des Transplantationszentrums am
Klinikum Augsburg und ebenfalls Mitglied der Ständigen Kommission
"Organtransplantation" der Bundesärztekammer sowie Mitglied des Nationalen
Ethikrats, vorstellen.
(Beifall)
Nach den beiden Referaten wird uns Herr Dr. Peter Liese als
Mitglied des Europäischen Parlaments in einem ergänzenden Wortbeitrag eine
Übersicht zu den europäischen Perspektiven der Transplantationsmedizin geben.
Herzlich willkommen, Herr Liese!
(Beifall)
Doch zunächst freuen wir uns, dass zu diesem Punkt neben den
sehr ausgewiesenen Vortragenden auch die Spitzenrepräsentanten unserer
Vertragspartner und namhafte Vertreter wichtiger Verbände und Institutionen in
der Transplantationsmedizin zu uns gekommen sind. Als Vertreter des BMG begrüße
ich Herrn Ministerialdirigenten Dr. Volker Grigutsch. Er leitet die
Unterabteilung 31 - Gesundheitsvorsorge, Berufe im Gesundheitswesen und
Biomedizin. Herzlich willkommen!
(Beifall)
Von der Stiftung Eurotransplant ist deren Präsident, Herr
Privatdozent Dr. med. Bruno Michael Meiser, zu uns gekommen, ebenfalls der
Ärztliche Direktor von Eurotransplant, Herr Dr. Axel Rahmel. Herzlich
willkommen, meine Herren!
(Beifall)
Für die Deutsche Stiftung Organtransplantation nimmt Herr
Professor Dr. med. Günter Kirste als deren ärztlicher Vorstand und für die
Deutsche Transplantationsgesellschaft deren 1. Vorsitzender, Herr Professor Dr.
Uwe Heemann, sowie Herr Professor Krämer teil. Herzlich willkommen, meine
Herren!
(Beifall)
Als Lokalmatadoren in der Transplantationsmedizin in Münster
darf ich Herrn Professor Senninger herzlich begrüßen.
(Beifall)
Besonders freue ich mich, dass auch Herr Ulrich Boltz als
Betroffener und Stellvertretender Vorsitzender des Bundes der
Organtransplantierten und Vertreter des Patientenforums heute zu uns gekommen
ist.
(Beifall)
Ich begrüße ebenfalls die 1. Vorsitzende der Selbsthilfe
Lebertransplantierter Deutschland e. V., Frau Jutta Riemer. Herzlich willkommen,
Frau Riemer!
(Beifall)
Zudem freue ich mich, den Vorsitzenden des Wissenschaftlichen
Beirats der Bundesärztekammer, Herrn Professor Dr. med. Dr. h. c. Peter Scriba
willkommen zu heißen. Der Beirat zeichnet nicht nur für die Richtlinien zum
Hirntod verantwortlich, sondern hat auch zahlreiche Richtlinien zur
Gewebetransplantation erarbeitet. Herzlich willkommen, Herr Professor Scriba!
(Beifall)
Meine Damen und Herren, ich schlage vor, dass wir zunächst die
Referate nacheinander hören und anschließend den Tagesordnungspunkt insgesamt
diskutieren und die Anträge behandeln. Wenn Sie damit einverstanden sind,
werden wir so verfahren. Ich denke, das ist dem Thema gebührend.
Zunächst spricht zum Tagesordnungspunkt II a "10 Jahre
Transplantationsgesetz - Verbesserung der Patientenversorgung oder
Kommerzialisierung?" Herr Professor Dr. jur. Lilie. Herr Professor Lilie, das
Mikrofon gehört Ihnen.
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