TOP II: Ethische Aspekte der Organ- und Gewebetransplantation

Mittwoch, 16. Mai 2007, Vormittagssitzung

Vizepräsident Dr. Crusius: Auch von mir einen wunderschönen guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen. Sie haben einen Organspendeausweis auf Ihren Tischen liegen sowie einen Flyer des Universitätsklinikums Münster, mit dem darüber informiert wird, wie man dort die Transplantation und die Organspende betrachtet und sich engagiert.

Ich rufe damit den Tagesordnungspunkt II auf:

Ethische Aspekte der Organ- und Gewebetransplantation

Dabei handelt es sich um ein Thema, das in Ärzteschaft wie allgemeiner Öffentlichkeit hohe Beachtung findet. Der äußere Rahmen wird zum einen durch das zehnjährige Bestehen des Transplantationsgesetzes und zum anderen durch die kürzlich erfolgte Stellungnahme des Nationalen Ethikrats "Die Zahl der Organspenden erhöhen" gebildet. Zudem beschäftigt der Entwurf eines Gewebegesetzes, der kurz vor der Verabschiedung steht - unser Präsident hat gestern darüber berichtet; Sie denken an die Keimzellen -, die Fachöffentlichkeit erheblich. Welche Zusammenhänge hier bestehen und wie sich der Diskussionsstand generell zum Transplantationsrecht darstellt, werden uns unter anderem die beiden Referenten zu diesem Tagesordnungspunkt darlegen.

Ich darf Ihnen dazu Herrn Professor Dr. jur. Hans Lilie, Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsvergleichung und Medizinrecht sowie Geschäftsführender Direktor des Interdisziplinären Zentrums Medizin-Ethik-Recht der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, vorstellen. Er ist darüber hinaus Vorsitzender der Ständigen Kommission "Organtransplantation" der Bundesärztekammer.

(Beifall)

An dieser Stelle sei mir erlaubt, den stellvertretenden Vorsitzenden der Ständigen Kommission "Organtransplantation" der Bundesärztekammer, den Ehrenpräsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, Herrn Professor Dr. Dr. Karsten Vilmar, herzlich zu begrüßen.

(Beifall)

Als zweiten Referenten, liebe Kolleginnen und Kollegen, darf ich Ihnen Herrn Professor Dr. med. Dr. phil. Eckhard Nagel, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Universität Bayreuth und gleichzeitig Leiter des Transplantationszentrums am Klinikum Augsburg und ebenfalls Mitglied der Ständigen Kommission "Organtransplantation" der Bundesärztekammer sowie Mitglied des Nationalen Ethikrats, vorstellen.

(Beifall)

Nach den beiden Referaten wird uns Herr Dr. Peter Liese als Mitglied des Europäischen Parlaments in einem ergänzenden Wortbeitrag eine Übersicht zu den europäischen Perspektiven der Transplantationsmedizin geben. Herzlich willkommen, Herr Liese!

(Beifall)

Doch zunächst freuen wir uns, dass zu diesem Punkt neben den sehr ausgewiesenen Vortragenden auch die Spitzenrepräsentanten unserer Vertragspartner und namhafte Vertreter wichtiger Verbände und Institutionen in der Transplantationsmedizin zu uns gekommen sind. Als Vertreter des BMG begrüße ich Herrn Ministerialdirigenten Dr. Volker Grigutsch. Er leitet die Unterabteilung 31 - Gesundheitsvorsorge, Berufe im Gesundheitswesen und Biomedizin. Herzlich willkommen!

(Beifall)

Von der Stiftung Eurotransplant ist deren Präsident, Herr Privatdozent Dr. med. Bruno Michael Meiser, zu uns gekommen, ebenfalls der Ärztliche Direktor von Eurotransplant, Herr Dr. Axel Rahmel. Herzlich willkommen, meine Herren!

(Beifall)

Für die Deutsche Stiftung Organtransplantation nimmt Herr Professor Dr. med. Günter Kirste als deren ärztlicher Vorstand und für die Deutsche Transplantationsgesellschaft deren 1. Vorsitzender, Herr Professor Dr. Uwe Heemann, sowie Herr Professor Krämer teil. Herzlich willkommen, meine Herren!

(Beifall)

Als Lokalmatadoren in der Transplantationsmedizin in Münster darf ich Herrn Professor Senninger herzlich begrüßen.

(Beifall)

Besonders freue ich mich, dass auch Herr Ulrich Boltz als Betroffener und Stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Organtransplantierten und Vertreter des Patientenforums heute zu uns gekommen ist.

(Beifall)

Ich begrüße ebenfalls die 1. Vorsitzende der Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e. V., Frau Jutta Riemer. Herzlich willkommen, Frau Riemer!

(Beifall)

Zudem freue ich mich, den Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer, Herrn Professor Dr. med. Dr. h. c. Peter Scriba willkommen zu heißen. Der Beirat zeichnet nicht nur für die Richtlinien zum Hirntod verantwortlich, sondern hat auch zahlreiche Richtlinien zur Gewebetransplantation erarbeitet. Herzlich willkommen, Herr Professor Scriba!

(Beifall)

Meine Damen und Herren, ich schlage vor, dass wir zunächst die Referate nacheinander hören und anschließend den Tagesordnungspunkt insgesamt diskutieren und die Anträge behandeln. Wenn Sie damit einverstanden sind, werden wir so verfahren. Ich denke, das ist dem Thema gebührend.

Zunächst spricht zum Tagesordnungspunkt II a "10 Jahre Transplantationsgesetz - Verbesserung der Patientenversorgung oder Kommerzialisierung?" Herr Professor Dr. jur. Lilie. Herr Professor Lilie, das Mikrofon gehört Ihnen.

© Bundesärztekammer 2007