Dr. Arumugam (in der Übersetzung): Meine Damen
und Herren! Ich möchte mich für die Einladung des Weltärztebunds, dessen
Präsident ich bin, bedanken. Ich danke für diese Möglichkeit, auf Ihrem
Deutschen Ärztetag zu sprechen.
Der Weltärztebund beschäftigt sich seit seinen Anfängen mit
der Frage der
Ethik. Das ist in der Tat ein Gebiet, das schon immer Teil unserer medizinischen
Praxis war, nicht erst seit dem 21. Jahrhundert. Seit es den medizinischen Beruf
gibt, seit es den Eid des Hippokrates gibt, der uns ans Herz legt, den
Patienten an erster Stelle zu sehen und ihm vor allem keinen Schaden zuzufügen,
gibt es die medizinische Ethik. Die Ethik im Bereich der Transplantationsmedizin
ist das Thema des heutigen Vormittags. Die Ethik betrifft aber auch alle
anderen Aspekte des medizinischen Berufs, auch einige, die vielleicht weniger
wichtig und komplex erscheinen, wie beispielsweise die Abwanderungen von
medizinischem Personal oder der Umgang mit der Pharmaindustrie und anderen
Profis im Bereich der Gesundheitsversorgung. Die Ethik betrifft diese Bereiche
genauso.
Ich möchte nunmehr einige Worte zur Transplantation sagen. Wir
alle wissen, dass die Transplantationsmedizin in den Blickpunkt der
Öffentlichkeit geriet durch die erste Herztransplantation am Menschen durch
Christiaan Barnard in Südafrika vor fast 40 Jahren. Heute Vormittag wurden hier
unterschiedliche Lösungen angesprochen, die Zustimmungslösung wie auch die
Widerspruchslösung. In den einzelnen Ländern gibt es unterschiedliche Lösungen,
unterschiedlich auch je nach Zeitpunkt.
Auch innerhalb des Weltärztebunds gab es Diskussionen zu
diesem Thema. So ist unter anderem auch über die Lage in China gesprochen
worden. Das hat dazu geführt, dass wir vor etwa zwei Monaten eine Reise nach
China unternommen haben. Dort haben wir das Thema mit offiziellen Stellen
diskutiert. Wir haben die Zusage erhalten, dass sich China in den nächsten
Jahren um eine Verbesserung und um eine Anpassung an Weltstandards bemühen wird.
Ich denke, dieses Thema wird weiter diskutiert werden. Solange diskutiert wird,
können wir auf Fortschritte hoffen.
In diesem Sinne möchte ich mich noch einmal für die Einladung
zum Deutschen Ärztetag bedanken.
(Beifall)
Vizepräsident Dr. Crusius: Vielen Dank, Herr Dr.
Arumugam, für Ihre klaren Worte und auch für Ihren Bericht über die Reise nach
China, um die dortigen Probleme einer Klärung zuzuführen.
Meine Damen und Herren, die Debatte ist eröffnet. Als erste
Rednerin bitte ich Frau Dr. Christine Ebert-Englert aus Niedersachsen ans
Podium. Bitte, Frau Collega.
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